Donnerstag, 23. Januar 2014

"I, FRANKENSTEIN" (2014) Review




Willkommen in der Hölle: ultra-standardisiertes Monsteraction-Kino aus der Underworld-Ecke, derartig seelenlos (was man dem Creature-Protagonisten gefühlte 100mal vorwirft) und austauschbar, sowohl in seiner scheinbar per Lückentext abgearbeiteten Storyline und Dialogarmut (soll nicht heißen, dass es zu wenig Dialoge gibt, sondern hauptsächlich langweiligste 08/15-Oneliner wie 'Fahr zur Hölle, Dämon', 'Es endet heute Nacht' und 'Ich bin ein Dämonenprinz, hahaha!'), als auch in seinem einschläfernd-gedimmten Look (den es auch in noch schlimmer mit 3D gibt) vereint mit einem beliebigen Instant-Tension-Soundtrack, der an sich auch GEMA-frei sein könnte.

Ein einziger, großer Haufen Matsch, mit reichlich CGI-Kämpfen zwischen ca. 5 klobig-einfallslosen Sets. Schneiden da die Charaktere besser ab? Natürlich nicht. Die arbeiten genauso lasch mit biedersten Klischees, lustlos abgefertigten, Exposition-erfüllenden Phrasen en masse, besitzen keine dramatische Fallhöhe und versauern machtlos im zwecklos-vorhersehbaren Narrativ. Und glaubt nicht, dass man sich das ganze Charisma für die Kreatur des Frankensteins, hier Adam genannt, aufgehoben hätte. Grimmig schaut er drein, schindet mit dramatischen Zeitlupen Eindruck, obwohl er nicht mal irgendwas Außergewöhnliches oder Bedrohliches an sich hat - ist nicht mehr als ein normaler Typ mit einigen Narben und Eyeliner im Gesicht. Hätte sich Eckhart wenigstens vorher noch ein bisschen aufgepumpt, könnte man seine Präsenz und auch seine Stärke (schließlich scheint sein zusammengefrickelter Menschenkörper unzerstörbar, wie Stahl zu sein) einigermaßen nachvollziehen.

So allerdings bleibt er durchweg genauso seelenlos, wie ihn jeder andere seelenlose Charakter im Film nennt und setzt damit den ernüchternden Grundton für I, FRANKENSTEIN, welcher ebenso lustlos und ohne jede Ambition in die Welt gesetzt wurde, ausschließlich den Durchschnitt bedienen soll und sich darüber hinaus nichts Inspiriertes leisten möchte, dafür aber dennoch mehrere Millionen Dollar verschwendet. Die Frage, die für Leute bleibt, welche so eine Misere schon vom ersten Trailer an voraussahen, ob der Film zumindest in Sachen unfreiwilligen Humor noch was zu bieten hätte, kann ich nur insofern beantworten, dass man sich durchaus über die 'Nobody gave a shit'-Attitüde der filmischen Gestaltung mockieren kann sowie über einige ausgewählte Simpelst-Sätze, aber ansonsten ziemlich wenig Raum zur Unterhaltung offen hat und wahrscheinlich nach dem ersten Viertel abschalten will.

Wer aber bis zum Ende durchhält, erhält nichts weiteres als eine erschreckend-uninteressierte Verwässerung des Frankenstein-Mythos, der mit blassen, dem 'heiligen Kampf' verpflichteten, Gargoyles gegen Vampir-ähnliche Dämonen (mit dusseligen Gummimasken) antritt, als ob ein Computer das ausschließlich zweckmäßige Drehbuch entwickelt hätte (welches sich natürlich auch noch eine Fortsetzung offen hält). Im Endeffekt ist dieser Film zwar recht harmlos (sowieso komplett bissfrei) und wird innerhalb kürzester Zeit sicherlich wieder vergessen, als der Tax-Write-Off, der er vom Anbeginn der Konzeption bereits war (und an dem sich bedenklich viele Studios beteiligten). Aber auch das hebt seine bis zum Himmel stinkende Überflüssigkeit kein Stück auf. Naja, hat man was Anderes erwartet, mitten im Dumping-Monat Januar?

2/10

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