Sonntag, 30. November 2008

Top 10 Offenbar beschissene Filme, die plötzlich toll sind, weil man sich so schön über sie lustig machen kann

Die Kunst des Sich-Über-Filme-Lustig-Machens, kurz "riffen" genannt, ist eine uralte und über mehrere Generationen getragene Form des Entertainments. Angefangen bei den alten Römern mit ihren gemeinsamen Urteilen über Tod und Verderben eines Gladiators im Kolloseum plus lautstarke Gemütsrufe über die kommentarreichen Boulevardkritiken einer jeden Gazette bis hin zum "Mystery Science Theater 3000" (heute subdividiert in "Rifftrax" und "Cinematic Titanic"), alle lehrten sie uns wie unterhaltsam das Niedermachen von miserabel präsentierten Medienabfall ist. So kam es auch, dass der GeneralUnsichtbar und seine Freunde, der bucklige Combat Johnson und "Herzreisser" Blood McNehmer (in Wirklichkeit Tommi), nach jahrelangem Training ausgebildete Meister des "Riffen" wurden. Zuviel Fernsehen und das Internet waren ihre unendlichen Quellen des Schmerzes und viele, viele schreckliche Monstren der Filmlandschaft haben sie gesehen und bezwungen, nichts hinterlassend ausser einem Haufen verbrannte Erde, den sie zeitlebens immer zum richtigen Zeitpunkt parat hatten. Doch einige dieser Streifen fanden ihre Gnade und wurden einen Rang höher gestellt, von gnadenlos beschissenen Filmen zu OFFENBAR BESCHISSENEN FILMEN, DIE PLÖTZLICH TOLL SIND, WEIL MAN SICH SO SCHÖN ÜBER SIE LUSTIG MACHEN KANN! *Blitz und Donner*. Folgt mir nun also, eurem nicht wirklich neben euch oder irgendwie in der Nähe befindlichen Erzähler, in ein Land voller Magie und Feen, Seagals und Cages, Flora und Fauna, Hexen und Schlössern, Kerkern und Drachen, Statisten mit Hüten und Strumpfhosen, einem freundlichen Hufschmiedt und wahrscheinlich nichts von all dem, was ich grad aufgezählt habe. Dies ist die Liste der 10 besten OFFENBAR BESCHISSENEN FILMEN, DIE PLÖTZLICH TOLL SIND, WEIL MAN SICH SO SCHÖN ÜBER SIE LUSTIG MACHEN KANN! *Blitz und Donner*!!!


10. Gwangi's Rache:


Ein viel zu unterschätztes B-Movie mit nem Dinosaurier, der am Ende ein Stadion platt macht. Schreit nach Blockbuster, wa? Nichtsdestotrotz hatte ich als 9-Jähriger das Glück, diesen Film im Free-TV (Sat 1 oder Kabel 1, weeß net mehr) zu sehen und zum ersten Mal durch magische Eingebung die Kunst des Riffens anzuwenden. Sicher, ich war noch recht unerfahren und die Witze gingen nie über dem Niveau von "Ich werde jetzt ganz gemütlich hier hingehen, uups, da hat mich glatt der riesen Brocken platt gemacht." hinaus, aber Junge, das reichte aus, um meine Sippschaft in tosendes Gelächter zu versetzen. Ein guter Anfang. Danke dafür Gwangi, R.I.P.


9. Die Kabel 1-FSK-16-Fassung von "Das Ding aus einer anderen Welt"


So gut die ungeschnittene Fassung dieses Horror-Meilensteins ist, so höllisch unsensibel ist sein zensiertes Counterpart. Und damit meine ich die Fassung, die neuerdings häufiger auf Kabel 1 ausgestrahlt wird und den Abend eines jeden Fan verdirbt. Oder doch nicht? Laut Blood McNehmer und mir ist es durchaus möglich, dies zu seinem Unterhaltungs-vorteil zu nutzen. So kann man endlos Witze darüber machen, wie sinnlos die Story nun ist, was denn nun schon wieder rausgenommen wurde und generell darüber, was Kabel 1 uns nicht zumutet. Zudem legitimiert es uns, den Rest des Films in dieser Rumpffassung zu verhohnepipeln (in meiner Logik jedenfalls), so dass man mehr als einmal im intimen Gespräch zw. McReady und Fuchs reinbrüllen kann: "Halt die Klappe und küss mich, McReady." (Courtesy of Blood McNehmer).


8. Troll 2


Die Mutter und gleichzeitig Stiefmutter und Bruder aller Trashfilme, Troll 2. Ein Film voller, ihr habt richtig geraten, voller Goblins...die Menschen in Pflanzen verwandeln...und einem Jungen, der eher auf vergiftetes Essen pisst, als es einfach wegzuwerfen, während die Zeit stehenbleibt...Plus Grandpa Seth, der aus dem Totenreich zu eben jenen Jungen spricht und zusammen gegen eine zeitweise sexy Evil-Villainesse (die zudem overacted) kämpft. Bester Stoff für einen Grotten-Film, aber noch besserer Stoff für einen glorreichen Riff. Das haben selbst unsere Leute bei Rifftrax erkannt und diesen Streifen auseinandergenommen. Und wenn man die Gelegenheit hat, sollte man es auch mal selber ausprobieren. Es wird euch die Augen öffnen, so wie ein Korkenzieher einen Korken aus ner Buddel ziehen kann. Ja, Vergleiche sind heutzutage schwer zu erfinden.


7. Street Fighter


Fast jeder wird euch sagen, der Film ist scheiße, imdb sagt es, ofdb auch, The SpoonyOne und TheNostalgiaCritic erst recht, der Papst (egal welcher von Ihnen) ganz bestimmt und vorallem die Street Fighter-Fan-Community (gibt's die auch in echt, so mit Clubschein etc.?). Aber wer es euch nicht sagen wird, und das ist nicht nur irgendjemand, bin ich, euer General. Ich finde den Strefien großartig, er ist eine Riesen Tonne Klischees, verpackt in einem epischen Haufen Bockmist, er gibt uns keine sehenswerte weise Botschaft, keine großen Emotionen und erst recht kein Fighting on the Street. All dies und noch viel mehr macht diesen Streifen zu einem Objekt des Spotts, aber ich kann ihn einfach nicht hassen, ich liebe es, wie das Unvermeidliche vor meinen Augen Form annimmt, wenn versucht wird, ein Videospiel in eine konkrete Filmhandlung zu verwandeln. Und nie sah es schöner aus als in Street Fighter. Solche epischen Ausmaße des Versagens hat nicht mal Super Mario Bros. oder Mortal Kombat - deren Filme hinbekommen. Und wenn man darüber beim Anschauen lauthals reflektiert, dann hat man mehr Gold vor einem, als man vertragen kann. BISONOPOLIS!!!!


6. Flightplan


Wieder mal ein alter Bekannter...Jodie Foster sucht ihr Kind auf einem Flugzeug und niemand glaubt, jemals ihr Kind an Bord gesehen zu haben. Ursprünglich ein Film mit Sean Penn in der Hauptrolle, wurde das Drehbuch fast gar nicht geändert, wodurch Foster's Rollenname noch immer Kyle ist. Nette kleine Anektote, die ich gerne erzähle...Jedenfalls kam ich zum 1. Mal in Kontakt mit diesem Film, als er auf Pro7 lief. Ich wusste, mich erwartet n Haufen Scheiße, also sagte ich ersma meinen Ellies zur "Hälfte" ab, dass ich ihn mitgucken werde (Zitat: "Ok, ich schau mir bis zur 1. Werbung den Mist an, wenn ich ihn kacke finde, haue ich ab und guck was besseres."). Lasst es mich so ausdrücken: Er hatte mich herausgefordert (der Film) und hat das bekommen, was er verdient hat: ein zerreissender Riff, der vor nichts Halt machte, weder dem Bärtigen-Kevin-James, noch dem Entschuldigt-meinen-Gewalt-Instinkt-Araber und erst recht nicht Fischaugenlady. Ein Comedy-Klassiker ward geboren. Wer meinen Blog liest, weiß dies alles bereits, doch es muss einfach immer wieder gesagt werden: Jodie Foster ist kein John McClane-Ersatz! Dümmlicher kann man es nicht wirken lassen, wenn gerade SIE sich in eine Adrenalin-Instinkt-angeschossene Wildsau verwandelt. Gleiches gilt für ihren letzten Rachethriller "Eine Frau sieht rot", äh "Die Fremde in mir", so war das. Ach ja, wo wir gerade von Rachefilmen sprechen...


5. Death Sentence


Es gibt Sachen, die ihr über mich noch nicht wisst. Z.B., das ich für diesen Film ins Kino ging. Mit Combat Johnson und Muddi allerdings, denn allein hätte ich diese Orgie der Grausamkeit nicht ertragen bzw. riffen können. warum gerade dieser Streifen? Nun, er ist ab 18...und Kevin Schinken spielt mit. Klingt nach Spaß, wa? Und wie! Man nehme ein x-beliebiges Selbstjustiz-Drehbuch und drückt es jemanden in die Hand, der alle seine Blut-FX im Computer macht und eine messerscharfe Verfolgungsjagd in nem Parkhaus bei Geschwindigkeiten von bis zu 20 km/h spielen lässt. Ach ja, nicht zu vergessen, dass der Bezwinger der Raketenwürmer himself, sich nen grässlichen Linkin Park-Haarschnitt (Glatze mit Stummelzöpfchen) verpasst. Man setze dann 2 totale Überidioten (uns) vor die Leinwand und lässt es abspielen. Wenn jemand sonst an diesem ominösen Abend in gerade diesem Kinosaal gewesen wäre, hätte er sich den Arsch abgelacht. Aber nichts da, 2 Wochen später wurde der Streifen aus dem Programm genommen und ersetzt durch...


4. 30 Days of Night


"Ein Film ab 18, mit Vampiren und so! Ab ins Kino!", hieß es wieder für mich und dem buckligen Combat (der übrigens nicht wirklich buckelig ist, sondern wie Tackleberry aus Police Academy aussieht). Was Death Sentence nicht schaffte, konnte dieser Film glatt bringen: mehr Leute als wir im Saal! Heilige Scheiße, die werden ausrasten! Nicht wegen der Qualität des Streifens, denn diese war einfach nur mies. Beste Vorraussetzungen also: Josh Hartnett kämpft mit einer Gruppe Überlebender gegen Russen-Vampire (???) in Alaska. Der Kampf sieht unter anderem so aus, dass Hartnett aus seinem sicheren Unterschlupf rausrennt, "HEEEYYY!" schreit, damit ihn jeder Vampir hören kann und diese damit ablenkt (?), damit die anderen Überlebenden vor den Vamps woanders (quer über die Straße) hinfliehen können. Wenn man dann noch den behinderten Fett-Vampir (plus Glatze) sieht, wie er seinen Kopf blöd rumwedelnd und "GYÄHHÄH!..." mit nem riesen Grinsen schreiend in den Raum wirft, sobald er ein Haus betritt, weiß man, dass dieser Streifen nicht mehr ernst genommen werden kann. Gut für uns, wir hatten nämlich n riesen Spaß. Der nächste Kinobesuch war dann bei Resident Evil 3 und der war vollgepackt mit Publikum (!), leider war der Streifen so laut aufgedreht, dass wir nur uns selbst untereinander riffen hören konnten, aber der Streifen war lächerlich genug, dass das gesamte Publikum gleichzeitig loslachen und verwundert gucken konnte, denn: "Wo sollte man hinfahren, um ner Zombieepidemie zu entfliehen? Alaska! Guter Plan! Fahren wir erstmal runter nach Las Vegas, um nen Hubschrauber dorthin abzuholen." Auch ein klasse Film!



3. Bangkok Dangerous


Ihr kennt meine Meinung zu diesem Film. Was ihr aber noch nicht wissen könnt: Ich hab den Streifen damals nach einem frustrierenden Schultag gesehen, wo mir erst auf dem Nachhauseweg ne Menge eingefallen ist, was ich meiner an dem Tag schlecht gelaunten, unfairen Lehrerin hätte sagen können, nahcdem sie uns fertig gemacht hatte. Glücklicherweise war dieser Film auf meiner Playlist und ich konnte die ganze Wut an ihm auslassen. Er ist echt ein grandioses Vehikel dafür, das soll mal gesagt sein. Er ist noch lange kein guter Film, lasst euch das gesagt sein, liest mein Review und ihr werdet verstehen, aber ich erzähl euch nichts neues. Warum ist er auf Platz 3? Nun, weil er im Januar auf DVD rauskommt und Constantin Film will, dass ich für ihn werbung mache. Nein, ehrlich, der Film ist einfach eine Wucht im Riff-Modus und aktuell die beste Wutablassstelle der letzten Zeit, also: Hut ab! Kauft die DVD.


2. Wir rächen Jeden


Eigentlich könnte man jeden türkischen Film für den ich keinerlei Untertitel finde hier hinsetzen. Höchstwahrscheinlich wird "2 Supermänner gegen die Spinne" in baldiger Zeit diesen Platz einnehmen (oh ja, diese Zeit für kommen, die Zeit für...KLÖTENANGRIFF!!!), aber bis dahin, bleibt dieser Streifen hier. Warum? Weil mich dieser Streifen, seine Story und alles was in dem Film passiert so beschäftigt, dass ich einen Comic draus mache, wo ich alles auseinandernehme, was in dem Film eben passiert und vorallem: warum? Soweit hat mich der Wahnsinn schon getrieben! Ich meine, ich hatte die Synchro innerhalb von 2 Wochen Ende August erstellt und es verfolgt mich alles noch immer. Wenn ein beschissener Film einem so lange im Gedächtnis bleibt, dass man ihn innerlich auseinandernimmt, um sich die ganze Geschichte vollständig zu erschließen, dann ist das kein guter Film mehr, sondern eine Legende!!!


1. Auf brennendem Eis


Vor diesem Streifen wurden Steven Seagal-Filme tatsächlich von uns respektiert. Deadly Revenge ist einer der besten Action-Filme aller Zeiten und gleichzeitig auch der beste seiner Karriere, meiner Meinung nach. Der Mann war eine heilige Instanz sondersgleichen, die man nicht verarscht und das gleiche galt für seine Filme. Ab einem gewissen Punkt dann wurden Seagal-FIlme immer schlechter angenommen und gemacht. Jeder um uns herum verlor Respekt für ihn, er wurde ein Fettsack und drehte/dreht fortan billige Direct-to-DVD-Streifen in Bulgarien und Billige-US-stadt. Wir sind nie ganz dahinter gekommen, was dies verursacht haben könnte und schauten weiterhin ältere Seagal-Filme, die wir sogar cool fanden. Dann, an einem schicksalsvollen Tag ging ich mit Combat Johnson in die örtliche Videothek und wir sahen dieses Cover (siehe oben), wieder mal. Denn eigentlich hatte ich schon ein paar Mal vorher vor, den Streifen zu kaufen, aber Combat fand immer was "besseres" am Ende. Doch heute war nicht dieser Tag, ich konnte ihn überzeugen und am selben Nachmittag landete der Streifen im DVD-Player. Was folgte, kann ich nicht beschreiben. Es hatte uns gezeichnet. Jetzt wussten wir, warum Steven Seagal nicht mehr der coole Motherfucker war, den wir aus Deadly Revenge kannten. Dieser Film, den er übrigens selbst inszeniert hatte (!!!), war ohne Zweifel das Missing Link, die Schlüsselszene zum Untergang seiner Karierre. Damit war das Eis (zwinker-zwinker) gebrochen. Seagal-Filme waren von nun an zum Riffing-Abschuss freigegeben. Selbst seine Klassiker sind jetzt Objekte unseres Spotts und wir nehmen mit Freude jeden neuen Müll von ihm mit nach Hause, um uns über ihn lustig zu machen. Aber kein Film, wirklich keiner, wird jemals dieselbe verriffte Zerstörung anrichten, die "Auf brennendem Eis" hinterließ. Dieser Film ist, wenn überhaupt möglich, die Mutter aller Riffs. Dicht gefolgt von seinem neuesten Müll, "Kill Switch-Die harte Faust des Gesetzes", mehr dazu, wenn er hierzulande auf DVD rauskommt, bis dahin einen schönen Abend noch.

P.S.: "Der Teufel tanzt wieder" ist auch ein Offenbar beschissener Film, der plötzlich toll ist, weil man sich so schön über ihn lustig machen kann. Ich will aber keinen witz jetzt darüber verraten, da es möglich ist, dass irgendwann ein Riff von uns davon im Netz erscheint...*Uuuuuuhhh*

Ciao.

Samstag, 29. November 2008

Alptraum gefällig?

Dann folgt diesem Link:
http://www.imdb.com/rg/VIDEO_PLAY/LINK//video/screenplay/vi861405209/
Verdammt harter Tobak!!!

KLÖTENANGRIFF!


???
Was das soll, fragt ihr euch? Ach, ich will euch doch nur ein bisschen heiß machen auf die "2 Supermänner gegen die Spinne"-Synchro. Da steckt sehr anspruchsvoller Humor hinter. Wann es erscheint? Nicht mehr dieses Jahr, aber Hoffnung stirbt zuletzt und so weiter und sofort. Und noch ne gute Nachricht hinterher: Die Saefkows machen wieder Musik, 13 Lieder (Tendenz steigend) schon fertig, wir machen euch die Muschi heiß! KLÖTENANGRIFF!!!

Zur Erinnerung nochmal der olle Teaser (Datum nicht mehr gültig, folks):

Sonntag, 9. November 2008

Der Wochenreport: 03.11. - 09.11. 2008

Montag: 2 Worte - Shadow Man. Mit Steven Seagal als...naja...fetter Mann mit Tochter in Osteuropa. Wie nicht anders zu erwarten, bekommen wir dazu ne Menge halbklassiger Action mit Indoor-Schießereien und Seagal-Double-Fights. Und Seagal wird auch nicht dünner, da hilft auch sein Arsenal an schwarzen Klamotten nichts. Das wohl lächerlichste und gleichzeitig am wenigsten eingesetzte Mittel des Films sind allerdings die Computer SFX.


Gib dir das: Seagal schießt von einem Busch aus...


...auf einen Heli, der daraufhin explodiert!


Und nach 6 Sekunden wiederholter Explosion...


...erzeugt eine Kiste Chinaböller, die an Bord war, ein riesiges Feuerwerk (metaphorisch gesehen)...


...die Seagal zum Leuchten bringt. Steven Seagal ist Solid Snake in Metal Gear Solid 3.

Wann kommt denn nun endlich das Seagal-Videospiel raus? Ist das da oben der Teaser?


Dienstag: Nachdem wir im Unterricht Zurück in die Zukunft 1 gesehen haben, durfte ich mir zuhause dann gleich wieder nen Drecksmistikackifilm erster Klasse reinziehen: Belly of the Beast, basierend auf der Autobiographie des Bauches Seagal's. Dieser musste in diesem Film ne Menge einstecken: Rutschpartien im Stealth-Modus...


Sprünge durch Wände, scharfes Thai-Food und anderes Food usw. Recht empfehlenswert bei diesem Film sind die Kampfszenen, erstens wiel sie vollkommen unmöglich sind (Seagal schleudert Asiaten 20 Meter durch den Raum) und zweitens, weil man im Zeitlupenmodus Seagal's lustige Grimassen im Schwabbelfett beobachten kann. Hier eine kunstvolle Gallerie der Quallenwanderung:


THE HUMAN GODZILLA!!!


Mittwoch: Fängt mit einem halben Fiasko an: Fast jeden Morgen (ca. 5:53) bekomme ich ne Schüssel Cornflakes serviert, meistens Choco, die ich nie ganz aufgegessen kriege, da mein Magen für soviel nach nem guten Schlaf noch nicht bereit ist. So kommt es an diesem Morgen im Zug nach Rostock dazu, während ich beim Lesen von "Fear & Loathing on the Campaign Trail '72" war -im Stehen übrigens-, dass meine Magengegend 2mal hintereinander einen stechenden Schmerz im Verdauungstrakt verursacht hat. Wie ein Schwarm gefräßiger Raupen überfiel mich kurz darauf ein grausiger Übelkeitsschauer durch meinen gesamten Körper. Hab ich mich an gestrigen Film erinnert? Keine Ahnung. Jedenfalls legte ich mein Buch zurück und lehnte mich gegen's Fenster in der Hoffnung, nicht den Wagon vollzubröckeln. Doch die Rettung war in Sicht sozusagen: In einer Spiegelung (und ich sag euch: das Thema werden wir heute noch näher beleuchten) sah ich ein blondes Mädel in Pink, dass jeden Morgen dieselbe Strecke nach Rostock fährt wie meiner einer. Offenbar "kreuzten" sich unsere Blicke im Spiegel, ob das möglich ist, weiß ich nicht. Jedenfalls sah es für mich so aus, als wenn wir uns minutenlang angestarrt hatten. Ich muss sowieso sagen: ich bin irgendwie in sie verschossen, wie ich's bei vielen Mädels dieser Welt bin. Wie kann ich sie beschreiben? Denkt an Jane Curtin in ihren frühen Jahren bei Saturday Night Live plus Brille. So ähnlich sieht sie aus. Aufgrund dieser harten Fakten ging meine Übelkeit stetig runter und nicht lange darauf konnte ich mich wieder von Kreideweißgesicht und Kaltem Schweiß meinerseits verabschieden. Wenn sie das hier zufällig liest: Danke.
So, genug Lovestory, zurück zur Filmberichterstattung! Ähm...Hab ich Mittwoch eigentlich was gesehen? Nö! Ich war damit beschäftigt American Splendor zu lesen, glaub ich. Ach doch, ne Stunde von Beowulf mit Christopher Lambert hab ich gesehn, bevor's mir eindeutig genug war! Der Film war so repetetiv und langweilig, dass ich mein Keyboard nahm und den Müll mit nem neuen Soundtrack unterlegt habe (hätte den Streifen auch stumm stellen können bei dem hohlen Soundtrack). Und Donnerstag hab ich was gemacht? Genau, noch mehr American Splendor gelesen. Ist eben ne tolle Comic-Serie. Filme fielen für den tag aus.

Freitag folgte dann endlich wieder ein Filmscreening: "Invasion" von Oliver Hirschbiegel und James McTeigue (richtig so?) lief bei mir nachts aufm PC. Die bereits 4. Verfilmung des "Körperfresser"-Stoffes (The Faculty ausgeschlossen) bietet nichts Neues für jemanden, der die erste Verfilumng von Don Siegel aus den 50ern gesehen hat. Im Grunde könnte man in jedem Jahrzehnt eine neue Verfilmung starten, weil es so einfach ist, Globale Probleme in die Handlung einzubinden und als "Symbolik" für die bösen Aliens zu benutzen. Bei Siegel standen die Aliens für Kommunismus, bei Philip Kaufman für Watergate, bei Abel Ferrara für Neonazis und bei Hirschbiegel für Anti-USA-im-Irak-Leute. Und wie immer geht's um den ewigen Kampf Emotionen vs. Friedliche Welt, Individualität vs. Gesellschaft. Eingehüllt in einen stylischen "ab 12"-Film, der genauso gut ein weiteres Vehikel für den Rage-Zombie-Trend sein könnte. Das Ende ist wortwöörtlich ein Mischmasch aus den letzten Akten von Dawn of the Dead (2004) und Dawn of the Dead (1978). Nicole Kidman's Auto wird im Fahren von mehreren infizierten Menschen umklammert und kann sich im letzten Moment in einem von Jeffrey Wright geflogenen Hubschrauber retten. Die Invasion läuft in diesem Film auch ziemlich strange ab. Schon nach wenigen Minuten ist sie im vollen Gange, keine Erklärung mehr nötig. Ich dachte übrigens von Anfang an, dass Kidman bereits infiziert wäre. Es stellt sich heraus, dass der Alien-Virus einen Menschen in eine monoton-lallende Cyborg-ähnliche Hülle verwandelt. Kidman hat in diesem Film einen Tonfall wie der aktuelle Seagal und ihre Gesichtsmimik ist so zugefroren, ihre Lippen so aufgespritzt, dass man die 1. Hälfte des Films über glaubt, sie wäre ein Alien. Im Kampf um ihren Sohn dann taut ihr Schauspieltalent (?) langsam auf und kann sogar ihr Gesicht mit Tränen verziehen, während sie Tonnen an Mountain Dew, Pepsi und Rolling Rock verdrückt. Ja, Schleichwerbung ist hier mehr als schleichend, ungefähr so wie der Belly of the Beast am Boden entlangschliddernd. Grund für diese Maßnahme: Sie ist infiziert worden und muss wach bleiben, da die Alien-viren die Körperzellen im Schlaf angreifen. Woher kennen wir das? Nightmare on Elm Street? Nie und nimmer! Zurück zur Invasion: Fast die ganze Stadt ist vom Virus befallen, Kidman zu dem Zeitpunkt noch nicht, jeder guckt ihr hinterher, als wenn sie die größte Gefahr für die Invasion wär. An einem Punkt muss sie vor einer Gruppe Aliens fliehen und sucht dort Sicherheit, wo garantiert niemand ihr auflauern wird: der U-Bahn. In jennem Abteil, dass sie betritt, sagt ihr jedoch sofort ein Schwarzer, wie man die Aliens überlisten kann. Mann, Leute sind schlau geworden in letzter Zeit, mal abgesehen davon, dass sie sich sofort beim nächsten Alien, der den Wagon betritt, offenbaren aus irgendnem dummen Grund und sofort draufgehen bzw. die Aliens sie mit Schleim vollspritzen (siehe John Carpenter's Das Ding aus einer anderen Welt). Relativ früh im Film sieht man ein paar Kellner in Bottichen von Kaffee spucken/"brechen", während nebenbei eine gut besuchte Konferenz abläuft. Ich wette in den USA ist es schon normal, dass Kellner einen in den Kaffee spucken. Schön wär's demnach gewesen, hätten die Aliens vor deren Nase in den Kaffee gerotzt und sie hätten ihn fröhlich angenommen. Guter Stoff für eine Körperfresser-Komödie. Doch das wohl dämlichste daran ist: Die Stadt, in der der Virus "wütet", wird Quarantäne-mäßig abgeriegelt, doch wundersamerweise kann Kidman entkommen und zwar am EINHEIMISCHEN BAHNHOF, WO BEREITS MEHRERE INFIZIERTE EIN UND AUSFAHREN! Wie hohl ist das denn?!

Samstag: Flightplan, Mirrors und Step Brothers standen auf dem Plan. Fangen wir mit letzterem an: Step Brothers sah ich zum ersten Mal im Unrated Cut, ich kann nicht wirklich sagen, dass jede neue Szene eine Offenbarung ist, aber der Film bleibt klasse und unglaublicherweise musste ich sogar zum ersten Mal mit den Tränen kämpfen bei dem Streifen. Und zwar bei der ergreifenden Will Ferrell-Version von "Time to say goodbye", wo sich die Eltern wieder versöhnen und Bruder Derek wieder an das Gute in sich erinnert. Gott, bin ich nah am Wasser gebaut. Wie dem auch sei, Film Nr. 2: Mirrors (ich sagte ja, Spiegelungen sind noch ein Thema heute) mit Kiefer Sutherland von Alexandre Aja. Wer auch immer gesagt hat, der Mann wäre die neue Hoffnung des Horrors, sollte dies schleunigst zurücknehmen. Was er uns hier präsentiert, ist ein durchschnittlicher Horrorfilm, dessen Stärken in den äussert blutigen Effekten liegen. Man weiß schon in was für eine Art von Film man sich hier einlässt, als Sutherland uns sagt: "The mirrors, they're fucking everywhere." ("The -hier irgendwas einsetzen-, they're fucking everywhere!", ist doch schön dass wir einen Standard etabliert haben, wa?) Ja, Spiegel greifen Menschen an und zwar so: 1) Dein Spiegelbild tut irgendwas mit sich und das wirkt sich auf dich aus; 2) deine Spiegelung kann dich in den Spiegel reinziehen (wenn's Wasser ist). Grund für diesen Wahnsinn: Ein kleines Mädchen mit langen Haaren. Schreit geradezu nach Asien-Remake, nich? Kack Ringu! Überraschenderweise ist die Haarfarbe diesmal nicht komplett schwarz, sondern brünnette. Shocking! Nun denn, dieses Mädchen wurde in den 60ern mit Schizophränie diagnostiziert, weshalb ein Modern-Method-Arzt sie in einen Raum voller Spiegel steckte, in denen sich ihr böses Ich verkroch und von an Böses anstellte. Sutherland's einzige Chance ist, die jetzt erwachsene Frau zu dem Raum zurückzubringen und sie den Spiegeln entgegenzustellen. Mit bloßer Willenskraft (oder was auch immer) lässt sie daraufhin den Raum plus Spiegel explodieren, sie selbst wird dabei auch blutigst zerfleischt (Final Destination 2's Glasschibe lässt grüßen). Doch das ist nicht das Ende, nein, Sutherland muss daraufhin gegen ihr böses Ego fighten, das übrigens noch zusätzlich lodert, was mich stark an Cüneyt Arkin's Endkampf mit dem Ninja in Ölum Savascisi erinnert, aber, so ne obskure Referenz kann nur ich ausgraben, um nen Film lächerlich zu machen, zu jedem Preis. Wie erwartet kann Kiefer Sutherland das Viech killen und kommt heil heraus. Doch oh Schreck, Twist-Ending, er landet in der Spiegelwelt und bleibt dort gefangen, gepeinigt mit gespiegelten Aufschriften an Ploizeiwagen und Ambulanzen wie in Europa (gut für uns, dann). Ich fand dieses überraschende Twist-Ending okay...als ich es das erste Mal in Silent Hill - Der Film gesehen habe. Apropos, Silent Hill, da spielte Sean Bean mit. Und ein weiterer Film, in dem er dabei war, ist: FLIGHTPLAN. Yeah, ein weiterer Eintrag in Jodie Foster's (Panic Room, Die Fremde in mir) Downward Spiral-Filmkarriere. Die Prämisse des Streifens ist generell hohl: Foster's Tochter verschwindet auf nem Flug, niemand glaubt ihr, dass sie jemals an Bord war und sie kriegt die Meldung, dass sie längst tot sei. Sixth Sense on a Plane!!! Es stellt sich aber unglaublicherweise heraus, dass Gangster (genau 2) dahinter stecken, die Tochter "entführt" bzw. irgendwo angeknebelt haben, um durch eine für sie clevere Weise Lösegeld zu erwirtschaften. Foster kommt dahinter und verwandelt sich dabei in "Jenny McClane" und erkundet tougherweise das Flugzeug mit nicht ganz so fetzigen One-Linern, Einsame Entscheidung/Passagier 57-style! Recht dämliche und potentialverschwendende Story, aber naja...Für ein paar Lacher ist der Film schon gut, u.a. durch Folgendes: Die Fischkopf-frau aus Wicker Man spielt mit!


Diese Glubschaugen verfolgen mich in meine Alpträume! Jedenfalls gibt's eine recht tolle Szene zwischen ihr und Captain Bean...


...in der er sie vollkommen ohne Grund nen Klettergang runterkickt...Wenn es denn passiert wäre und ich mir das nicht wieder nur ausgedacht hätte. Das coolste am ganzen Streifen ist aber der Konflikt Jodie Foster gegen random Araber. Sie beschuldigt diesen jungen Herren hier:


ihre Tochter entführt zu haben. Während er dies bestreitet mischt sich dabei immer ein gewisser namenloser Kerl in diese Streitgespräche mit Sätzen wie "Würden sie dem Typen da glauben?!" ein, der wie folgt aussieht:


Doug Heffernan mit Bart? Naja, jedenfalls waren es die Araber nicht und Jodie sucht weiter, wird dabei etwas manischer und läuft nen Gang lang, als sie plötzlich der Araber greift, ihren Kopf gegen ne Armlehne schleudert, sie dadurch in Ohnmacht fällt und er dafür NICHT MAL BELANGT WIRD!


Irre! Nicht nur das, alle anderen Passagiere beklatschen diese Taten auch noch! Tja, verzweifelte Mütter sind wohl die größten Schwerverbrecher, schätz ich mal.


Sonntag: Da gibt's nicht viel zu erzählen...Ich hab die Rifftrax-Version von Halloween (1978) gesehen und zum ersten Mal bemerkt wie langatmig der Streifen tatsächlich ist. Da folgt eine Steadicam-Fahrt auf die andere! Danach Tropic Thunder, eine nette Parodie auf Kriegsfilme und Hollywood, recht witzig und mit einer überraschend knalligen Performance von Tom Cruise. Gefolgt von Burn after Reading, der ein paar tolle Gags hatte (ich sag nur: Dildo!), aber ein ziemlich unbefriedigendes Ende besitzt. Naja, es ist Kunst...Und eben grade noch gesehen: Reefer Madness, der Anti-Marihuana-Propaganda-Streifen aus den 30ern IN FARBE. Naja, alles ziemlich übertrieben, ein amerikanischer Lehrfilm eben^^ Auf dem Plan steht jetzt noch, die 3. Folge vom Seewolf zu gucken. Ich schätze mal, es wird wieder sehr spaßig. Und scheiß auf Pro Sieben's Seewolf! Thomas Kretschmann kann keine Kartoffeln zerdrücken!


P.S.: Auf Pro7 läuft heute noch DIE INSEL, den werd ich mir ein andern Mal reinziehen. Bis dahin, ciao-ciao!

Love Video - Stadtplan für Männer



Check diese wirre Scheiße aus den 80's aus, Razza!

Donnerstag, 6. November 2008

Support the Saefkows!

Hey, ihr Jungs und Mädels da draussen! Wir, das Volk, haben folgendes mitzuteilen: Die Saefkows haben jetzt ihre ganz ganz eigene Sektion auf Last.fm! Wer unseren Sound unwiderstehlich findet oder nicht sollte die hier gesammelten Alben auschecken, es wird sich lohnen, einfach Schmock-tastisch!^^: http://www.lastfm.de/music/The+Saefkows

Montag, 3. November 2008

Eine Woche voller schlechter Filme

Ich habe eine sadomasochistische Ader. Ich stürze mich auf grauenvoll schlechte Streifen, um mich einfach über sie lustig zu machen. Das dies auch öfters misslingen kann, gehört dazu. So artet es manchmal in pausenloser Wut aus oder das andere Extrem: ich langweile mich in den Schlaf. Die letzte Woche war voll mit Filmen, die einfach nicht gut waren. Und das wusste ich vorher schon. Was mir bleibt, ist diese kleine, gemeine Review-Kolumne zu schreiben (oder wie man das auch immer nennt, ich bin kein Journalist). So könnt ihr meine höllische Pein nachvollziehen und gegebenfalls meinen Weg nachahmen, wenn ihr im Begriff seid, weinische, ständig depressierte Emo's oder Lederschlampen mit Keller zu werden.
Von Bangkok Dangerous habe ich ja schon genug erzählt, der Film wird mich noch länger verfolgen, als mir lieb ist, wie's scheint. Er hat sich nämlich in mein Hirn eingenistet und steht bereits auf meiner DVD-Wunschliste. Mann, kann Takashi Miike nicht mal wieder n irren Asia-Streifen machen, den ich mir ins Haus holen kann? Kacke, Mann!
Okay, das war Dienstag. Mittwoch sah ich den nächsten schlimmen Streifen, Max Payne. Boah.... Die ersten 10 Minuten hatte ich noch etwas Hoffnung, dass der Film okay sein könnte. Nun gut, er sah zwar aus wie "Dark City", der die Story von "Street Kings" nacherzählt, aber was soll's, solange man die Action gut macht, könnt's ja noch was werden. Doch kurz darauf fing schon die Kacke zu dampfen an, als überall, wo Max hin ging Dämonen auftauchen. Blöd sieht's aus, dachte ich, hoffen wir, dass mir die Filmmacher ne gute Erklärung dafür geben können. Kurz darauf bin ich gleich wieder etwas enttäuscht: Ich habe echt nichts gegen die Überpräsenz von Olga Kurylenko zurzeit, da ich sie gar nicht mal schlecht finde, ich finde nur, dass man ihr echt undankbare Rollen gibt (was sich mit Ein Quantum Trost jetzt hoffentlich ändert). Wie oft muss man sie mir in einer Videospielverfilmung noch als Russentante präsentieren, die sich gern und schnell auszieht? Da dieser Streifen PG-13 gerated ist, sehen wir nicht mal ihre Lu-La's und es ergibt sich aus dem Rating noch ein Problem: Die Gewalt ist furchtbar peinlich runtergedreht. Natürlich, es wird ne Menge geballert, der Bodycount ist hoch und für 13-Jährige ist das ganz sicher nichts, Leute! Aber nur mal so: Wenn man wie John Moore (der Regisseur) Knarrenkills so stylisch umsetzt und dabei nicht mal die realistischen Auswirkungen dieser Brutalität aufzeigt, ist das schon mehr als moralisch bedenklich, ja, ich sag das böse G-Wort, gewaltverherrlichend. Ich wünschte echt, ich könnte Godzilla sagen... Doch das ist nicht das Schlimmste an dem Streifen. Nach ungefähr 50 Minuten kam die Handlung noch immer nicht in Gang und ich hab endlich drauf gewartet, dass mir diese dummen Dämonen erklärt werden. Es stellt sich heraus, dass jeder sie sieht, wenn man eine bestimmte Droge nimmt, die von der Regierung erschaffen wurde, um...genau. Ist jetzt schon ein bisschen her, seit ich den Streifen gesehen hab, aber ich wollte der Handlung auch nicht wirklich folgen, so langweilig und mittelmäßig ist der Müll. Jedenfalls wollen n paar böse Cops Payne an den Kragen und bringen ihn fast um, er kann sich mit der Einnahme dieser bestimmten Droge wieder voll und sogar noch voller ins Leben zurückbringen. In einem der schlimmsten Momente des Films kriegen wir seine Wiederauferstehung zu sehen: der Himmel, der omnipräsent von dicken Wolken heimgesucht wird, bricht in höllisch feuriges Gewitter auf, "Dämonen" fliegen überall herum und Mark Wahlberg reißt sein Maul auf wie nie zuvor und schreit in Slow-Motion, was natürlich extrem bescheuert aussieht. Die Hölle bricht los, willkommen bei Spawn 2! Getoppt wird dieser Hohlsinn noch von einem Close-Up seiner weitaufgerissenen Augen Kinski-style, bei der man einfach laut loslachen muss. Wenn die Macher behaupten, dass sie sich peinlich genau an die Videospielvorlage gehalten haben, möchte ich den Bullet-Time-Müll nie auf meiner Festplatte sehen! Ich für meinen Teil hatte gehofft, dass Bruce Payne, auf dessen Leben sowohl Film als auch Comic bassieren, ein Cameo bekommt, aber offenbar funktioniert das so nicht in der Welt von Hollywood. Ihr wisst schon, die denken Mark Wahlberg wäre ein zäher Knochen. Grrr....
Ab Freitag erst wieder konnte ich mich auf andere Filme stürzen, nachdem ich Donnerstag die 2. Folge vom Seewolf gesehn hab und es klasse fand. Was folgte war ein neuer Zusammenschnitt von "True Romance", der sich zielgenau ans Tarantino-Skript hält und damit den Streifen fast noch besser macht (plus alternatives Ende!) und später am Abend ein kurzer Einblick in "Independence Day" und wie schlimm es war, früher fand man den Film toll, heute kann man nur noch darüber lachen, wie furchtbar dämlich patriotisch und mit hohlen Witzen gefüllt dieser Müll ist. So wie ein Michael Bay-Film, nur VIEL SCHLIMMER! Ein besoffener Randy Quaid rettet Planet Erde? Kommt schon!
Samstag hab ich dann einen Marathon der Bosheit veranstaltet. 1.) The Glimmer Man. Seagal schlitzt 3 Mafia-Typen mit nem Visa-Karten-Verschnitt die Kehlen auf und wird in einer Szene von seinem Partner "Rodan" genannt, wo er doch ganz klar wie Godzilla aussieht. Ich wünschte ich hätte nen Screenshot davon, wie Seagal den erfolglosen Versuch unternimmt, sowas wie Trauer und Wut auszudrücken, als er die Leiche seiner Exfrau an ner Wand sieht. 2.) House of the Dead - Director's Cut. Uwe Boll's Streifen kann man einfach nicht schlechter machen, also hat er seinen Vorteil erkannt und seinen eigenen Film verarscht. Dies schafft er durch das Reinschneiden von Outtakes, Set-Scherzen, unfertigen Computer-FX und kleinen Sprechblasen, die nicht mal halb so gemein sind wie sein sollten. Es macht den Blödsinn zwar unterhaltsamer und ich hab auch ein paar Mal gut gelacht, aber Uwe Boll stinkt noch immer wie eine gestrandete, mit verdorbenen Thai-Food gefüllte Mülltüte. Nächster!
3.) Ticker, wieder mit Seagal. In Nebenrollen: Tom Sizemore, Dennis Hopper und der Schwarze aus "Jungfrau, männlich, 40, sucht...". Ein Kackfilm, den ich mir aber schlimmer vorgestellt habe. naja, eben ne Fliessbandproduktion von Albert Pyun (12 Tage Drehzeit!). Das Dennis Hopper nur für EINEN Tag am Drehen war, merkt man schon, da man ihn kaum mit anderen Schauspielern im Streifen sieht, geschweige denn ne richtige Auflösung bekommt. Er ist der Bösewicht, verdammt nochmal, irgendwas muss doch am Ende mit ihm passieren! Ach, egal, nächster Streifen.
4.) Righteous Kill mit Robert De Niro und Al Pacino. Genau, wieder mal die Beiden zusammen. Ich kann mich eigentlich nicht darüber beschweren. Die Performance des Casts war toll, die Inszenierung und die Story an sich waren souverän, eben ganz solides Thrillerkino. Mehr allerdings nicht. Normale Filme gibt's wie Sand am Meer. wenn De Niro und Pacino aufeinandertreffen, ist das aber nicht normal! Da muss was Aussergewöhnliches her, etwas, das einen mitreißt! Guckt euch Heat an, verdammt nochmal! Das war klassisch! Man steckt die Zwei nicht einfach in einen Otto-Normal-Krimi und lässt sie ein paar lustige Dialoge overacten. Das reicht einfach nicht. Das sind zwei der glorreichsten Schauspieler ihres Genres und ihrer Zeit, gebt Ihnen verdammt nochmal glorreiches Material!
5.) Mercenary for Justice. Der durchschnittliche Seagal-Streifen. Recht solide Actionkost, muss ich sagen. Doch von allen neuen Seagal-Filmen neben Black Dawn auch der witzloseste. Natürlich, es gibt ein paar Close-Up's von der Qualle, die einen anschreien: "GODZILLA!". Und dann noch eine Szene, die mir besonders in Erinnerung blieb: Seagal ballert irgendwen vom Leuchtturm runter, dieser fällt auf ne Karre. Seagal's Partner (der nicht annähernd so dick sein kann wie Mr. Aikido) lässt dabei den Satz seiner Karierre raus: "Bad Parking." Ganz großes Kino.
Ach ja, die Stelle so ziemlich nach 15 Minuten, in der Seagal in den Heli flüchtet, hat wahrscheinlich den besten Track, der jemals für einen Seagal-Film geschrieben wurde. Jut...
6.) Das Super-Talent. Kein Film natürlich, ich lach nur gerne Bruce Darnell aus.
7.) Submerged. Mit Seagal wieder mal. Dieser hier bietet eine der lustigsten Szenen seiner Karierre (und ich meine nicht das Spielzeug-Flugzeug am Anfang): Seagal stelt sich auf einen Platz hin, wo gerade eine Demo stattfindet. Er bemerkt an einem Fenster gegenüber nen Scharfschützen. Im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte schnappt er sich eine Zeitung und hält sie aufgeklappt vor sein Gesicht. Mir fehlte hierbei echt noch, dass er sich kleine Aug-öffnungen in die Gazette reinzaubert. Unterstützt wird dieses Szenario von Zwischenschnitten zu einer Frau während der Chemo;), die für jeweils knapp eine halbe Sekunde nen Opernton raussingt. EPISCH!!! Ach ja, Seagal, ich freu mich schon auf die Kill-Switch-DVD, dem neusten Tiefpunkt seiner Karierre.
Sonntag: Nachdem ich knapp 5 Stunden lang an meinem Review zu Bangkok Dangerous saß, wollte ich eigentlich gar nichts mehr machen. Doch auf meinem Weg dorthin stieß ich zuerst auf einen noch beschisseneren Nic Cage Film "Next", den ich ganz einfach beschreiben kann als "Und 2-minütlich grüßt das Murmeltier". Hier kann Meister Cage (Filmname: Frank Cadillac!) in die Zukunft sehen, und zwar genau die nächsten 2 Minuten. Was folgt sind endlose Varianten einer Szene hintereinander (da er ja so die Zukunft verändern kann), die einem schnell (und zwar wie ein Formel 1-Wagen) auf den Sack gehen. Und das damit ein nuklearer-Supergau-Thriller erzählt wird, macht den Film umso schmerzhafter. Wieder mal hab ich nichts anderes erwartet. Dann wär da noch WAR mit Jet Li und Jason Statham. Wie erwartet, sah ich einen weiteren beschissen durchschnittlichen Actionstreifen. Doch dieser war ziemlich blutrünstig. Statham killt mit seinem Partner schon im Vorspann knapp 50 Typen, Jet Li bringt im Alleingang die gesamte Yakuza um und killt jemanden, indem er ihm mit voller Wucht nen Autoreifen ins Gesicht schleudert! Das Blut spritzt nur so rum! Der Film wäre ok, wenn da nicht der Grund für dieses ganze Massaker wär: Pferde. Tausende von Menschen sterben in diesem Film für Pferde. Und erst so ziemlich am Schluss kriegen wir zu hören, dass es sich um "Miniatur-Gold-Pferde" handelt. Ok, aber die gesamte Laufzeit über war mir dieser ganze Pferdeumstand einfach zu lächerlich. Wär ich ein Yakuza würde ich mit Drogen, Falschgeld, Knarren, Pornos, Glücksspiel, ja sogar eher Brocolli handeln, als MIT PFERDEN!!! Seid wann sind diese Dinger so wertvoll und werden unter Gangstern gehandelt, wodurch Konflikte ausbrechen? Stellt euch mal vor, jeder Pferdestall auf der Welt würde von mächtigen Bodyguards mit MG's bewacht, weil die Gäule vor japanischen Gangstern beschützt werden müssen!

Bodyguard 1: "Die sollen nur kommen, diese Pferdediebe!"
Bodyguard 2: "Sie sollen um Gnade flehen vor der Rache der mächtigen Wendy!
"

Pferde bräuchten dann Schusssichere Westen, wenn sie sich zum nächsten Ausritt wagen. HOHL!
So, das war die letzte Woche. Mal sehen, was mich vom 3. bis 9. November erwartet. Bis dahin, Tschüssikowski!

Sonntag, 2. November 2008

R.I.P. Erwin Halletz (1923-2008)

Einer der besten Filmmusikkomponisten unserer Zeit und der letzten Jahrzehnte ist letzte Woche, am 27. Oktober 2008 in seinem Heimatort Wien, gestorben. Mit ihm verliert die Welt einen Meister der Musik, der sowohl Jazz, Klassik, Pop und vieles mehr bravurös beherrschte. Friede seiner Asche...

"Bangkok Dangerous" (2008)


Oja, da isser wieder, Nicholas Cage, ehemals großer Filmstar mit großen Hoffnungen. Zwar kommen seine Filme alle noch immer ins Kino, aber deren Qualität lässt schon seit Jahren zu wünschen übrig: World Trade Center, Next, The Wicker Man, The Weather Man, Ghost Rider und nun "Bangkok Dangerous", nein, das ist keine besonders scharfe Thai-Suppe, sondern ein weiteres Asia-Remake vorm Herren. Man könnte meinen, diese abflauende Karierreleiter seinerseits würde auf einen beschissenen Agenten gründen, der ihn an die dümmsten Filme vermittelt, aber nicht doch, Cage produziert diese Filme auch noch, demnach kontrolliert er sogar die Qualität seiner Streifen. Wenn man bedenkt, dass Steven Seagal dasselbe bei seinen neueren Exkrementen macht (zudem noch manchmal das Drehbuch schreibt!), sollte man tunlichst die Finger davon lassen, Leute! Wie auch bei der Aikidokampfwurst neuesten Videothekenkrachern gilt für Cage's monumentale Durchschnittslollis: Keine guten Filme, aber amüsant. Wie weiland Chuck Norris, Van Damme oder Lundgren grüßt uns Cover und Filmaufbau mit einem egozentrischen Superstar, Ein Mann als Gimmick, eine Story, die wir schon gar nicht originell haben wollen, Regie- und Drehbuchentscheidungen, bei denen einem die Haare zu Berge stehen (meistens in den Action-Szenen) und die bescheuertsten Haarschnitte, die für eine Glatze kompensieren könnten. Cage musste schon zur Höhe seines Schauspieldaseins mit ausfallendem Haupthaar kämpfen (siehe The Rock), jetzt ist es nur noch schlimmer geworden, dass er sich mit Perücken ausstattet, die so aussehen, als hätte sie jemand versehentlich runtergestoßen und versucht, sie so gut wie möglich wieder raufzusetzen, siehe mehrere tausend Comedy-Filme, wo jennes passiert. Nun toppt er diesen "Trend" mit der heißesten Frisur des Sommers für Bangkok Dangerous, die ich wie folgt beschreiben kann: Bill Murray mit Extensions.


Das der Film in Asien spielt und einen Kamerastil alà "Lost in Translation" meets "300" hat, verstärkt dieses Gefühl nur. Ich meine, ich will den Mann nicht lächerlich machen, aber er sieht aus, als hätten Steven Seagal aus "Nico" und ein anonymer Gorilla ein dürres Kind geboren! Es gibt noch genug Vergleiche, die mit man mit Cage in diesem Film stellen kann, aber dazu später mehr...

Kommen wir nun zum eigentlichen Streifen. Der ist, wie erwähnt, ein Remake eines Asia-Streifens selben Namens, zudem noch von den selben Regisseuren, den Pang Brothers. Den Zusatz Super haben sie sich übrigens noch nicht verdient, da deren Streifen offenbar nicht gerade die Krone der Schöpfung sind, aber das möchte ich nicht beurteilen, schließlich hab ich noch keinen ihrer Filme gesehn, geschweige denn das Original-Bangkok-Gefährlich!, womit ich dieses Remake recht neutral und als eigenständig beurteilen kann, hehe.

Der Vorspann führt uns voll mysteriös, alter, in die Stabangaben ein, zusammen mit Musik, die glatt aus Stalker, also dem russischen Sci-Fi-Klassiker, stammen könnte. Kurz nach Einblenden des Titels verschlägt es uns auch schon nach Prag, wo Cage einen Scharfschützenauftrag ausführt, während er uns per Narration seine Regeln des Killerdaseins erklärt. Irgendwie schreien diese ersten Minuten nach Hitman, der Film 2. Seine Regeln sind einfach und deutlich: Arbeite allein, bleibe anonym, freunde dich mit niemanden an, mach deinen Job, hinterlass keine Spuren. Als Killer sind das doch wirklich die obligatorischen Regeln. Ich meine, mit der Frisur könnte man ihn fix von anderen Menschen unterscheiden (Glatzkopf-Hitman natürlich nicht), wenn's um Polizei-Investigationen geht, aber er ist immerhin n Profi und hält sich im Beruf immer recht verdeckt. Das kriegen wir auch sofort zu sehen, als er mitten in der Nacht von einem Hochhaus aus einen Typen ausschaltet, der in einem Polizeirevier festgehalten und ausgefragt wird (Auffallend: Cage baut seine Knarre zusammen und lädt sie mit Kugeln OHNE HANDSCHUHE, hinterlässt dabei tausende von Fingerabdrücken. Soviel zu "keine Spuren hinterlassen). Währenddessen lauert Golgo 13 auf einem anderen Hochhaus, er und Cage sehen sich und brechen in einem spannungsgeladenen Sniper-Wettkampf aus, der Duell-Enemy at the Gates alt aussehen lässt...leider nicht. Nein, er erschießt den Typen einfach um genau 21.00 Uhr, genau in dem Moment wo die Glocken der Kirche läuten, von der aus Cage ballert. Aha, also die Bullen können den Schuss nicht hören, aber sie können doch trotdem die Flugbahn zurückverfolgen oder nicht? Egal, jedenfalls kommt er ungeschoren davon. Was ist bloß aus den alten Zeiten geworden, als ein Auftragskiller wie Sonny Chiba einfach in den Verhörraum reingestürmt ist und seinem Target den Kehlkopf zerrissen hat (Sonny Chiba - Der unerbittliche Vollstrecker, 1974)? Sicher, jeder Bulle kannte dein Gesicht, aber immerhin konnte man sich n Ruf aufbauen! Killer von heute sind zu bescheiden...Ach ja, Cage heißt in diesem Film Joe, verdammt coole Namensgebung, wa?

Kurz darauf bricht Joe noch eine seiner heiligen Killer-regeln, indem er einen Typen in sein Zimmer lässt, der sein ORTSANSÄSSIGER ASSISTENT ist! Sicherlich wird der niemanden irgendwas darüber erzählen, was Joe so treibt, denn Menschen, die man ganz zufällig für diesen Posten auswählt (was, wie wir später noch sehen werden, eine Routine bei Joe ist), sind ja von grundauf vertrauenswürdig. Quasseltante hin oder her, Joe verpasst dem Typen nen tödlichen (?) Elektroschock. Wär ich ein Auftragskiller, würde ich mich auch nicht mit einer Leiche pro Auftrag zufriedengeben, no sir!

Später auf dem Flughafen nach Bangkok, wo er noch weiter aus dem Off über seine klasse Regeln lamentiert, sehen wir ein Kind, dass hilflos nach irgendwen schreit, der nicht da ist (wir alle kennen die Situation aus dem Supermarkt).



Will der Film mich etwa glauben lassen, dass Cage den Vater des Bengels auf dem Gewissen hat? Wollt ihr mich verarschen?!

Ungeachtet dieses moralischen Dilemmas reist er nach, ratet mal, genau, BANGKOK! Wir bekommen gratis dazu eine schöne Montage von Neonlichtern bei Nacht geliefert, mit Joe, der in nem Wagen rumdallert. Ich warte nur darauf, dass er sein Abbild auf einem Suntory-Time-Plakat entdeckt. Schnitt zu den Gangstern/designierten Bösewichtern dieses Films (Der Boss ist ein Fettsack und sein Sidekick hat aufgegelte blonde Haare plus schnieken Anzug, wirkt arrogant, willkommen auf dem Klischeé-Train!), die überraschenderweise Thai sprechen. Es werden zwar Untertitel mitgeliefert, aber a) Sie sind zu klein und verschmelzen farblicherweise mit dem Hintergrund, sodass man sie auf den ersten Blick gar nicht wahrnimmt und dazu trägt zusätzlich bei: b) Sie sind nur ganz kurz zu sehen! Man könnte sie glatt für subliminal messages halten! Aber was soll's, im Grunde reden sie nur darum, dass sie nicht wissen, wer er überhaupt ist! Wäre dem Chiba nie passiert!

Zurück zu Joe: der hat sich für diesen Job n Haus auf dem Land gemietet, dass ich auf den ersten Blick für eine französische Armeen-Wüstenfestung hielt. Das Innere dieses Palastes ist dabei so kunstvoll eingerichtet, dass nur die Designerschnepfe aus Beetlejuice dafür verantwortlich sein kann. Doch für eine Besichtigung bleibt jetzt keine Zeit, denn Joe macht eine Erkundungstour durch Bangkok, begleitet von einem weiblichen-Depeche-Mode-ca. 1997-Verschnitt-Soundtrack. Sein Ziel: Nen neuen ORTSANSÄSSIGEN ASSISTENTEN (tm) finden. Er entscheidet sich für den erstbesten Brieftaschenräuber, der englisch kann. Sein Name: Kong...


"In Seattle gibt's diese neue Musikrichtung, Grunge wird sie genannt."

Er lädt ihn zu sich nach Hause ein und bespricht mit ihm alles, dass er Botengänge für ihn machen soll, wie er ihn kontaktieren muss und dass er ihm gefälligst keine Fragen stellen soll, sonst keine Knete. All dies in einem Tonfall, den man bescheiden als Kibernetisch beschreiben kann. Ich für meinen Teil konnte mich vor Lachen auf diesen Quatsch eh nicht konzentrieren. Seht nur!:


"DER SCHIMPANSEN-REDAKTEUR!"

Wessen Idee war dieser Grotten-schnitt überhaupt?! Doch das Schlimmste am Film folgt sogleich: Eine der unzähligen Tanzclubszenen, wo man erstmal 1 bis 2 Minuten lang Thai-Nutten auf der Bühne (und Stange) tanzen sieht, ständig unterlegt mit dem schlimmsten Technopop Asiens. Ich dachte echt für nen Augenblick, jemand hätte jenne Szenen aus "City Hunter" reingeschnitten! Oh Gott, geht mir das auf den Sack! Sagt über Takashi Miike und seine Folterarien, was ihr wollt, wenigstens hat er mich nie mit so nem Hohlsinn gepeinigt! Zweck dieser Szene: Kong holt ein Paket mit den Infos über Joe's nächsten Auftrag von einer der Tänzerinnen ab. Gut, dass dafür diese ellenlange Tanzszene vorhanden war, sonst hätte ich diesen Sachverhalt nie herausgefunden! Kling ich etwa sarkastisch? Sagen wir mal so: Wenn ich Bollywood gucken will, schalte ich RTL 2 an oder schiebe gleich DARR auf DVD rein, der Film hatte wenigstens den Steven Seagal Indiens, Sunil!

Kong flitzt mit nem Moped davon, wird aber kurz darauf von Bullen verfolgt, während Joe im Auto fahrend die ganze Situation mitansieht. Kong kann den Cops entkommen, liefert das Paket dann bei Joe ab, der offenbar ziemlich angepisst ist, dass Kong sich nicht hat schnappen lassen (?) und ihm ersma sagt: Kein Geld, Arschloch! Denk an deine Regeln, Joe!!!
Kong verlässt sein Grundstück fluchend, Joe sieht sich die ganzen Infos durch plus Foto, dass er nach einmaligem Ansehen natürlich sofort verbrennt (Seine "Villa" hat keine Rauchalarmanlage?). Daraufhin joggt er zu einer Garage in der Innenstadt, wo ein Motorrad stehend auf ihn wartet. Dies in Verbindung mit dem schweißtriefenden Cage, dem jede Sekunde bald vor Anstrengung der Kopf explodieren könnte, ließen mich befürchten, dass ich gleich Ghost Rider 2 sehen würde. Kong währenddessen lässt sich nochmal im Tanzclub blicken und ja, er freundet sich mit der Tänzerin an. Die Erste, der er von Joe erzählen könnte (Hinterlass keine Spuren). Er gibt ihr ein Päckchen, dass sie unseren Bösewichtern abliefert, die daraus erfahren, dass Joe Heroin verlangt, wodurch sie Kong zurück zu Joe schicken, der ihm das Zeug gibt. Umweg, nennt man sowas. Joe, seine vollgeschweißten Muskeln präsentierend, bekommt von Kong den Rat, ein bestimmtes Bild in seinem Anwesen umzudrehen, damit das Feng-Shui stimmt oder sowas.


Würd ich nicht machen an seiner Stelle, weil's sonst wie ein korrekt ausgestreckter Mittelfinger aussehen würde. Joe macht genau das Richtige: sagt "Gut Nacht" und knallt ihm die Tür zu. Ob er in der Nacht nochmal Duschen geht, steht in den Sternen...

Dann geht's endlich zum ersten Auftrag in Bangkok: Joe schwingt sich auf sein Motorrad und hat sofortamente seinen ersten Zeugen: Einen kleinen Jungen, den Cage erstmal ne Minute lang mit offenem Visier anstarrt..."Ach, der wird mich schon nicht verraten.", denkt sich Joe und pfeift ein weiteres Mal auf seinen Berufsethos. Wer bis hierhin dachte, Joe wäre ein Profi vom unauffälligen Kaliber (also so ziemlich wie Hitman in den Hitman-Spielen, nicht dem Film), der kann jetzt was erleben: Sein Target wird in ner Limousine herumkutschiert, an einer Kreuzung wird's rot. Joe stellt sich daraufhin mit dem Bike mitten auf die Kreuzung, ballert mit ner Uzi die Karre auseinander, fährt davon, die Ampel schaltet auf grün und der Verkehr läuft WIE BISHER! Doch Vorsicht, Joe. Dein jugendlicher Zeuge zieht mit einem Speer durch die Gegend! Natürlich kriegt Joe (als ob er's geplant hat) ne Schramme ab. Es verschlägt ihn in eine Apotheke, um sich die nötige Medizin zu holen. Und auch ne heiße Love Affair, d.h. eine taubstumme Mitarbeiterin. Sie bekommt eine Titelmelodie, die aus den traurigen Dr. House-Sequenzen zusammengeklaut wurde. Und die Schauspielerin erkenne ich wieder, sie war Jackie's Freundin in New Police Story. Natürlich ist Joe sofort von ihr angetan, doch dazu später mehr...

Boah, Kacke, noch ne Tanzclubszene!!! Zweck DIESER Szene: Kong schenkt der Nutte n Ring, klassisch, kriegt dafür wieder n Paket. Auf dem Weg zu Joe versuchen n paar Gangster ihm das Teil abzuluchsen, doch er kommt davon. An Joe's Haustür kommt dann der beste Dialog des Films zustande:
Kong: "I'm sorry, Boss." Joe: "Don't be sorry, be on time." Es ist so wie bei Männerwirtschaft, nur mit Roboterstimmen!
Joe, natürlich wieder angepisst, dass sein Assi lebend davongekommen ist, versucht ihm, ein Messer reinzujagen, doch kong wehrt es reaktionsschnell ab. Joe ist fasziniert, er testet Kong weiter aus, offenbar kann er ein bisschen Martial Arts und weiß, sich zu verteidigen. Joe's Entschluss steht fest: Kong wird sein Schüler! Er lehrt ihm daraufhin u.a. die hohe Kunst des Melonen-abknallens und Liegestützens. Doch noch hat Joe einen weiteren Auftrag: Er soll einen fetten Gangster (was sonst) töten und es wie ein Unfall aussehen lassen, zu diesem Zweck nennt er sich von nun an Agent 47...in meiner Fantasie. Was tatsächlich passiert ist: Wie ein Ninja zieht Joe den fetten Bastard beim Schwimmen im Swimming-Pool (nachts übrigens und voll mit nackten Asia-Chicks, R-Rating halt) runter, erwürgt ihn unter Wasser und schwimmt davon (ich schätze mal durch einen Kanal). Wer dachte, dass Fett immer oben schwimmt, täuscht sich. Fetti sinkt wie ein Betonklotz auf den Boden des Pools, denn ER IST TOT!
Was folgt ist eine weitere Trainingsmontage mit Handkantenschlägen und Liegestützen, man sieht: Cage hat sich für diesen Film ordentlich Muskeln zugepackt. Er vermittelt Kong natürlich dem Killethos: "Nobody knows who i am, nobody knows where i am." - "I know.", sagt Kong wahrheitsgemäß. Zeigt wieder mal, wie gut Joe seine Kack-Regeln befolgt. Und offenbar hat Joe endlich eingesehen, was er fürn Bullshit verzapft und geht zur Apothekenlady zurück, führt sie zum Essen aus, füttert mit ihr nen kleinen Elefanten und schaut sich ein Kabuki-Stück (nicht wirklich Kabuki, aber traditioneller Tanz auf jeden Fall), in dem sie auftritt, an. Was ich klasse finde an der Szene, ist, dass Joe im allgemeinen Beifall für das Stück seine Sitznachbarn anschaut und jubelt, als wenn er sagen wollte: "Das da ist meine Freundin auf der Bühne". Priceless...
Aber dennoch, was soll das? Warum hält er sich nicht an seine Killer-regeln? Selbst Hitman konnte das! Oder hat der sich gleich beim ersten Anblick Olga Kurylenkos auf sie geschmissen wie ein notgeiler Bock? Nein! Offenbar will Joe gefasst werden, denn anders kann ich mir diese soziale Interaktion seinerseits nicht erklären!
Ratet mal, was nach dieser traditionellen Tanzszene als nächstes kommt. Genau, noch ne Tanzclubszene! GARGGH!!! Diesmal aber amüsanterweise unterlegt mit der internationalen(?) Fassung von "Die mit dem roten Halsband" mit Lyrics, die einem sagen "You're a sexy man". Die Szene ist übrigens dafür da, dass die Nutte Kong endlich ihre Telefonnummer gibt. DIE HANDLUNG SPITZT SICH ZU!
Die Obermotze machen sich langsam Gedanken darüber, wen sie angeheuert haben und verfolgen Kong. Joe findet das gar nicht lustig und droht, die Familie vom Oberfettboss zu killen, wenn er sich nicht an die Abmachungen hält. Ein wahrhaft gesundes Arbeitsverhältnis. Ich frage mich, warum die Bösewichte gegen Joe ermitteln, wo er doch jeden ihrer Aufträge zufriedenstellend erfüllt. Naja, irgendwie muss die Handlung ja zurande kommen, schätz ich mal.
So, nachdem Joe tödlichen Blutregen gedroht hat, trifft er mit seiner neuen Flamme deren Mutter zuhause und hat eine generell tolle Zeit dort, mit Tee, Regen, Gemütlichkeit, hinein ins Asia-Feeling! Frau Schwiegermutter fragt den netten Herrn natürlich, was für einen Beruf er hat und seine Antwort zog mir die Schuhe aus:


"Banker."

Wie kann man da nicht lachen? Jedenfalls führt die Frau Taubstumm den kleinen Joe ans Fenster, macht eben das, was sie am Besten kann, Zeichensprache und durch irgendeinen Umstand, der sich mir nicht ganz erschließen will, kann Joe darausleiten, dass ihr Name "Regen" ist (also auf thailändisch dann natürlich). Later that night bekommt er sogar seinen ersten Kuss von ihr. Rrrrrr...Folgerichtig entschließt er sich, das Bild in seinem Zimmer endlich umzudrehen. Ich hab nochmal verglichen, das sieht tatsächlich wie mein Mittelfinger aus. Doch noch ist sein Job nicht vorbei, ein weiterer Gangster muss dran glauben. Dieser fährt zufällig mit nem Motorboot durch die Wassereinkaufsstraßen Thailands, so dann auch Joe und Kong auf nem Kanu. Joe verstößt dabei natürlich wieder gegen alle seine Regeln, während er einen dämlichen Cowboy-Hut trägt, und installiert unter einem Blumenstrauß eine Schalldämpfer-Pistole und eine Mini-DV-Kamera, deren Display er ständig beobachtet (also sein Target), während hinter ihm und Kong ein Bootsmann sitzt, der das Kanu steuert, ALLES SEHEN KANN, WAS JOE UND KONG MACHEN! Der und die tausend Touristen um ihnen herum werden bestimmt nichts bemerken. Wie's so kommt bemerkt der böse Gangster Joe nach ner Zeit und flieht. Da der Bootsmann kein Cyborg ist, der wie ein geölter Blitz dem Motorboot des Bösen folgen kann, steigen Joe und Kong auf ein Motorboot um, dass da schon immer wie zufällig stand und nehmen die Verfolgung auf. Wer James Bond - Der Mann mit dem goldenen Colt und Revenge of the Warrior mit Tony Jaa gesehn hat, kennt diese Szene schon. Der böse Gangster weiß sich aber zu helfen und schießt auf einen am Ufer gelegenen Gastank (?), der natürlich explodiert und Joe's Bootsmotor ausser Kraft setzt. Doch die Rettung naht: Ein Motorrad, dass gerade am Ufer nebenan mit Fahrer auftaucht, wird von Joe in Beschlag genommen. Coolerweise geht die Straße am Ufer genau den selben Weg wie der Fluss entlang (ohne Hindernisse wie Gebäude oder ähnliches, versteht sich), also kann Joe den Highspeed-Wasser-Rider weiter verfolgen! Doch, oh Schreck, da kommt eine Wand auf Joe zu! Er hat nur noch 2 Möglichkeiten: 1.) Er springt vom Bike ab und lässt es in Bösewichts Boot rasen (alà Stirb Langsam 4.0), damit es seinen Kopf abfräst (alà Death Proof) bzw. aus irgendnem Grund explodiert oder 2.) Er springt vom Moped ab, auf des Bösewichtes Boot, kickt ihm ins Gesicht, zieht die Motorschraube aus dem Wasser, schneidet ihm damit den Schießarm ab und knallt ihn dann mit der Schalldämpfer richtig ab. Unglücklicherweise vollführt er die 2. uncoole Variante, die dem Gehirn eines minderjährigen Splatterfans entstammen könnte.


Es folgt eine weitere Tour durch Thailand mit Joe und "Regen", sie zeigt ihm eine buddhistische...Höhle, so wie ich das erkenne und...so hilflos er auch erscheinen mag, fängt er wohl langsam an, die Essenz des Lebens zu begreifen und die ganze asiatische Kultur und so weiter (so wie Scarlett Johannsson in Lost in Translation, nur ohne Titten). Doch Gangster lassen sich nicht so einfach ohne die Rache ihrer Anhänger killen und deshalb überfällt ein Haufen solcher Typen Joe, während er mit "Regen" spaßieren geht. Er kann zwar alle ohne Schaden killen, aber "Regen" erkennt nun, was sein echter Beruf ist und läuft weinend davon. DRAMA!
Für ihn ist das endlich das Zeichen, dass er aus Thailand raus muss und für uns, dass der Film jetzt in den 3. Akt kommt. Joe hat nur noch einen Auftrag zu machen, er weigert sich, die Gangster kidnappen Kong und die Nutte, also hat Joe keine Wahl. Hättest du mal besser deine eigenen Regeln befolgt, Killer. Jedenfalls soll Joe einen hoffnungsvollen Politiker JFK-mäßig wegsnipern, doch er hat einen extrem moralischen Flash und drückt im letzten Augenblick nicht ab. EIN HELD! Ein Bulle sieht Joe jedoch am Fenster und lässt das Feuer auf ihn eröffnen, Joe muss fliehen, jetzt sitzt er echt in der Pampa: Bullen sind hinter ihm her, Gangster wollen ihn killen, weil er seinen Auftrag nicht erfüllt hat, wodurch das Leben seiner Freunde in Gefahr ist, seiner taubstummen Freundin geht's gut und ihr wird im weiteren Verlauf des Films nichts angetan...Alles nur, weil er seine einfachen, aber effektiven Regeln nicht befolgt hat. Tja, dein Problem, Joe. Und innerhalb weniger Minuten steht schon ein Killertrupp in deiner Wohnung. Was macht er mit ihnen? Knallt sie natürlich ab, doch für den Rest hat er sich noch n Schmankerl ausgedacht: 2 selbstgebastelte Bomben, die er immer parat hat und damit nun so ziemlich sein ganzes Haus in die Luft jagt. Und da er nicht selbst mitexplodieren will, versteckt er sich am sichersten Ort seiner Behausung:


Und überlebt wundersamerweise. Er kann daraufhin noch einen der nicht vollständig verbrannten Henchmen fragen, wo sie seine Freunde versteckt halten, bevor er ihn erschießt. Er verabschiedet sich noch kurz von der Liebe seines Lebens und zieht dann mit geballter Feuerkraft los, den Bösen entgültig in den Arsch zu treten, Nicholas Cage-style! Wie das dann alles aussieht, kann man sich denken, wenn man ein paar Actionfilme der 90er gesehen hat, es wird einem echt nichts neues geboten. Zur Hölle, es wird sogar netterweise einiges aus anderen Filmen gestohlen. Nicht nur, dass dieser ganze letzte Shootout wie ein großer John-Woo-Abklatsch wirkt, nein, man hat sogar das berühmte Van Damme-Vosloo-Face-Off aus "Harte Ziele" geklaut. Was bei Woo allerdings noch verdammt cool in Zeitlupe aussah, wird hier ein ganzes Stück lächerlicher. Im Grunde gehen Cage und sein Feind im Spaziergang-Tempo paraleel aufeinander ballernd durch den Korridor, so als wär's das Normalste auf der Welt! Ihr müsst das selbst gesehen haben, ums zu glauben. Hier mal n kleiner Eindruck:


Von dort an, geht's auf's Ende zu, aber das will ich lieber nicht verraten, denn noch ist der Streifen nicht mal in deutschen Kinos (und kommt noch nicht mal dahin, wie ich auf ofdb nachlesen kann)! Ich meine, es ist nichts, was man nicht schon mal gesehen hat, aber ich muss auch irgendwo fair sein.

Jedenfalls, hier mein Fazit: Ich habe den Film das erste Mal letzte Woche Dienstag gesehen, nach einem frustrierenden Arbeitstag, wodurch ich ne Menge Wut im Bauch hatte. Was wäre da wohl besser geeignet, als seinen ganzen Trotz an nem Film auszulassen, der genug kleine Fehler hat, um sich drüber lustig zu machen? Ich muss zugeben, dass dieser Streifen nicht mehr als Durchschnitt ist, die Story hat's schon tausendmal gegeben (auch schon vor dem O-Film), die Charaktere sind nicht gerade interessant, Nicholas Cage wirkt auch einfach nur mäßig überzeugend auf nen Auftragskiller, der auch noch innerhalb weniger Minuten seine eigenen Regeln bricht (wie oft denn noch, Christian?). Es scheint mir so, als wenn irgendjemand ein Haufen neuerer Seagal-Filme (z.B. Into the Sun!!!) angesehen und sich selbst gesagt hat: "Hey, das könnte ich mit coolerer Optik und nem schlankeren Hauptdarsteller auch machen!" Also ja, es ist ein ganz normaler Actionfilm, emotionale Momente hin oder her, er geht nicht über diese Grenze hinaus. Wer gerne über Filmfehler lacht und modernen Filmen generell keine Originalität zuspricht, wird hieran seine sadistische Freude haben, doch für Nicholas Cage, den ich als superben Darsteller in Filmen wie "Bringing out the Dead" und "Leaving Las Vegas" noch in Erinnerung habe, ist das nur ein weiterer Tiefpunkt seiner Karierre. Amüsant, aber kein guter Film.

Alles Bildmaterial gehört für Deutschland: Constantin Film