Wie bei jedem guten Superheldenfilm geht's um Macht, genauer gesagt um die Macht von Teenagern, die durch ein mysteriöses Gestein telekinetische Kräfte entwickeln und sich damit viele Späße erlauben, aber zunehmend Wahnwitziges und Allgemeingefährliches anstellen, was schlussendlich eine unausweichliche Katastrophe heraufbeschwört. Dies alles wird im bewährten Found-Footage-Stil erzählt und man muss sich ein bisschen darauf einlassen, wie und wo eine Kamera grade zur Stelle is bzw. warum diese eben dann eingeschaltet ist, aber es funktioniert recht gut vom Erzählerischen her.
Mehr möchte ich über die Story an dieser Stelle nicht verraten, da in dem Streifen doch einige unfassbar starke Szenarien abgehen. Deshalb: Trailer auf eigene Spoiler-Gefahr gucken.
Was ich aber versichern kann, ist, dass hier eine sehr schöne Geschichte über die Entdeckung & Missbrauch von Kräften, die jeder gerne haben möchte, erzählt wird, die ihr (doch sehr) comichaftes Konzept souverän in der Realität ansiedelt und eine unterhaltsame Bandbreite von recht lustig bis atemberaubend furchterregend anbietet. Das liegt nicht nur an dem fabelhaften Script von Max Landis (Sohn von JOHN "AMERICAN WERWOLF" LANDIS), sondern natürlich auch an den überaus authentischen Darstellern, allen voran Hauptdarsteller Dane DeHaan, der in seinen besten Momenten die Intensität eines Heath Ledger erreicht.
Für mich ist CHRONICLE auf jeden Fall jetzt schon eines der Highlights des Kinojahres 2012. Wer letztes Jahr schon Gefallen hatte an dem High-Konzept-Powerfilm "OHNE LIMIT", wird in diesem Film einen ähnlich motivierenden, aber noch stärkeren Film finden, der zwar sicherlich nicht das Superhelden- oder gar Found-Footage-Genre revolutionieren wird, aber definitiv zu den Besten eben dieser gehört, nur ohne den Genre-typischen Pomp, Kitsch und Gimmick-Angebereien.
Absolute Empfehlung meinerseits!
Michel Jacot (1940-2023)
vor 1 Jahr
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