Lupin III: Strange Psychokinetic Strategy (1974)
Regie: Takashi Tsuboshima; Buch: Hiroshi Nagano; Musik: Masuru Satô
Darsteller: Yuki Meguro, Kunie Tanaka, Shirô Itô, Hideko Ezaki
FSK: 12 (nicht in Deutschland veröffentlicht)
Regie: Takashi Tsuboshima; Buch: Hiroshi Nagano; Musik: Masuru Satô
Darsteller: Yuki Meguro, Kunie Tanaka, Shirô Itô, Hideko Ezaki
FSK: 12 (nicht in Deutschland veröffentlicht)
Hier ist er zum ersten mal auf der Leinwand, unser gute alte Lupin, der Dritte. Diese Realverfilmung von 1974 ist eine unglaubliche Superkomödie! Das sie (so wie fast jeder Film, den ich hier bespreche) noch nicht auf DVD in Deutschland bzw. ganz Europa veröffentlicht wurde, ist wie so oft, eine Schande. Obwohl zugegebenermaßen frei vom Original adaptiert, kann ein Fan des Lupin-Imperiums bedenkenlos zugreifen. Doch auch das allgemeine Publikum wird hier grandios unterhalten, eben so wie's sein muss.
Als Preußen den Krieg verlor...
Geboten wird einem purer Slapstick mit pointierten Dialogen und filmischen Überraschungen, hier gibt's wirklich Sachen und Ideen, die man wirklich noch nie gesehen hat! Man bekommt Seitenhiebe auf Musicals, Filmzensur(!) und Italowestern-showdowns geliefert und vorallem zweiteres versetzt einen in hysterisches Lachen, wirklich originell. Alles wirkt wie eine riesige japanische Superfolge von Nonstop Nonsens und Klimbim (ich glaube die beiden Shows könnte ich in jedem Review unterbringen...) oder wenn das nicht illustrativ genug ist: Alle Giuliano Carnimeo-Western-Comedies zusammen, knallbunt, mit Figuren, die sich in Looney Tunes -Manier verbiegen können, unterlegt mit Sprüchen direkt aus der Brandt-Kiste (ernsthaft: würde er diesen hier synchronisieren, wär das noch ne Kante schärfer als Supermänner gegen Amazonen, nur ohne die ganzen Neger-witze).
Besucher aus einer fernen Galaxis
Für Kleinkinder ist das alles nicht wirklich was, mindestens ab 12, schließlich gibt's hier genug angedeutete Sexszenen, eingeschossene Augen, plattgewalzte Menschen, knapp auf dem Level eines Nobody ist der Größte, doch total comichaft.
Soldat James Ryan lässt grüßen
Exhibitionisten werden immer dreister
Lupin (Yuki Meguro, Omi aus der Shogun-Serie) ist hier auch der Playboy, den man aus den Mangas, nicht der aus dem Schloss des Cagliostro kennt. Man bekommt sogar ein bisschen Backstory geliefert, seine Kindheit im Waisenhaus bekommt eine schöne Sepia-retroperspektive verpasst.
'Her mit dem Strohhalm!'
Die Methode aus KILLING ME SOFTLY an einem Mann getestet
Zu den weiteren Personen: Ausser Goemon hat es jeder größere Stammcharakter der Serie in den Film geschafft. Jigen (Kunie Tanaka, bekannt aus dem Bullet Train) ist hier ein halb-cooler, halb-nervöser Gimmick-Wise-Man mit Bart und Oldness. Fast schon wie eine Mischung aus Inspektor Gadget und Splinter, nur um einen Eindruck zu vermitteln.
Was man in Call of Duty 4 nie sieht
Fujiko wird von Hideko Ezaki perfekt emuliert, nur der Atombusen hat den Weg auf's Zelluloid nicht geschafft. Schade, aber verschmerzbar.
Was man ebenfalls nie in Call of Duty 4 sieht
Inspektor Zenigata bekommt knapp 1/4 der Screentime spendiert. Shirô Itô spielt ihn over-the-top, einen Choleriker vom Dienst schlechthin, sieht dabei aus wie Kalkofe auf Acid. Und das ist nur untertrieben! See for yourself!
'I have the time of my life!!!'
Mir zur Grundlage stand die US-DVD mit englischen Subs, die sich teilweise offensichtlich vom Original absetzen, aber manchmal verbessern, Beispiel: Lupin geht cool wie nie in Zenigata's Büro, Zoom auf sein Gesicht, er bleibt stehen, schnippt den Finger, sagt was Japanisches (ja, so gut ist mein Japanisch) und die Untertiel hauen aus seinem Mund Folgendes raus: "YO!" Das Lachen nahm kein Ende, im Grunde lach ich schon seit 2 Monaten drüber, ernsthaft, ununterbrochen, Tag und Nacht. Nee, nicht so schlimm, aber trotzdem genial!
'YO!'
Regisseur Takashi Tsuboshima (leider letztes Jahr verstorben) entpuppt sich als komödiantisches Genie, er setzt Zeitraffer ein wie kein anderer im Comedy-Geschäft, nichtmal Didi Hallervoorden hat das in seinen besten Zeiten so hinbekommen. Kein Wunder, dass er sich auf das Comedy-Genre spezialisiert hatte, darunter internationale Superproduktionen von Las Vegas über Hawaii bis Mexiko, die bis an die 3 Stunden dauern (!) Ausnahme: Der blutige Shogun-Ninja-Sex&Violence-basierend-auf-einem-Manga-von-Kazuo-Koike-Streifen
Demon Spies (Oniwaban) von 1974, von dem ich nur ein paar beeindruckende Bilder kenne.
Er schafft es, einen Zeichentrickfilm zu machen, ohne auch nur ein gemaltes Bild zu benutzen (ausser in der Filmzensur-Szene, aber ich mag nicht zuviel verraten). Alles ist wild, anarchisch, bunt, abstrakt -okay, toppt noch lange nicht Hausu- noch aberwitziger als manch einer der Lupin-Animes.
Wir lieben Kino
Der Soundtrack jedoch kommt nicht von Yuji Ohno, der Stammkomponist des Lupin-Imperiums und das Fehlen des Lupin-Themes schlaucht ein bisschen, aber Masaru Satô liefert trotzdem einen soliden soundtrack ab, mit schicken Hommagen an das Stummfilmzeitalter und als besonderes Highlight die Musical-Nummer der Nonnen, denen Lupin begegnet. Die hat Ohrwurm-Qualität!
Aufstand an der Klagemauer
Oh, hab ja noch nischt zur Schtory erzählt. Im Grunde geht es die ersten 30 Minuten darum, wie Lupin alle Charaktere zum ersten Mal kennenlernt und einen Einbruch plant, bei dem Fujiko ihm am Ende natürlich einen Strich durch die Rechnung macht. Dann plötzlich (40 minutes into the film von knapp 81) taucht die Makkaroni-Mafia auf und hat es auf einen nationalen Schatz abgesehen, der psychokinetische Kräfte besitzt. Fujiko spioniert dem Mob nach, wird aber festgenommen, weshalb Lupin sie aus den Fängen eben dieses befreien muss. Wird er's schaffen? Soll ich euch die Überraschung verderben? JA, er schafft es!
Von allen Henkeln, die da hängen, muss sie sich unbedingt Lupin greifen, tss...
Aber was soll's mit der Story, diese Schauspieler sind an sich schon grandios genug, dass es einem eh nur marginal interessiert, so genießbar sind diese Figuren.
Alles in allem haben wir hier eine grandiose, japanische Slapstickkomödie, die sich ne Menge traut und angenehm wahnwitzig überrascht. Wenn jemand von euch da draussen die Möglichkeit hat, den Film in die Hände zu bekommen: nicht zögern, den Streifen kann man sich höllisch oft angucken und ist eine echte Bereicherung für euer Leben!
Als Preußen den Krieg verlor...
Geboten wird einem purer Slapstick mit pointierten Dialogen und filmischen Überraschungen, hier gibt's wirklich Sachen und Ideen, die man wirklich noch nie gesehen hat! Man bekommt Seitenhiebe auf Musicals, Filmzensur(!) und Italowestern-showdowns geliefert und vorallem zweiteres versetzt einen in hysterisches Lachen, wirklich originell. Alles wirkt wie eine riesige japanische Superfolge von Nonstop Nonsens und Klimbim (ich glaube die beiden Shows könnte ich in jedem Review unterbringen...) oder wenn das nicht illustrativ genug ist: Alle Giuliano Carnimeo-Western-Comedies zusammen, knallbunt, mit Figuren, die sich in Looney Tunes -Manier verbiegen können, unterlegt mit Sprüchen direkt aus der Brandt-Kiste (ernsthaft: würde er diesen hier synchronisieren, wär das noch ne Kante schärfer als Supermänner gegen Amazonen, nur ohne die ganzen Neger-witze).
Besucher aus einer fernen Galaxis
Für Kleinkinder ist das alles nicht wirklich was, mindestens ab 12, schließlich gibt's hier genug angedeutete Sexszenen, eingeschossene Augen, plattgewalzte Menschen, knapp auf dem Level eines Nobody ist der Größte, doch total comichaft.
Soldat James Ryan lässt grüßen
Exhibitionisten werden immer dreister
Lupin (Yuki Meguro, Omi aus der Shogun-Serie) ist hier auch der Playboy, den man aus den Mangas, nicht der aus dem Schloss des Cagliostro kennt. Man bekommt sogar ein bisschen Backstory geliefert, seine Kindheit im Waisenhaus bekommt eine schöne Sepia-retroperspektive verpasst.
'Her mit dem Strohhalm!'
Die Methode aus KILLING ME SOFTLY an einem Mann getestet
Zu den weiteren Personen: Ausser Goemon hat es jeder größere Stammcharakter der Serie in den Film geschafft. Jigen (Kunie Tanaka, bekannt aus dem Bullet Train) ist hier ein halb-cooler, halb-nervöser Gimmick-Wise-Man mit Bart und Oldness. Fast schon wie eine Mischung aus Inspektor Gadget und Splinter, nur um einen Eindruck zu vermitteln.
Was man in Call of Duty 4 nie sieht
Fujiko wird von Hideko Ezaki perfekt emuliert, nur der Atombusen hat den Weg auf's Zelluloid nicht geschafft. Schade, aber verschmerzbar.
Was man ebenfalls nie in Call of Duty 4 sieht
Inspektor Zenigata bekommt knapp 1/4 der Screentime spendiert. Shirô Itô spielt ihn over-the-top, einen Choleriker vom Dienst schlechthin, sieht dabei aus wie Kalkofe auf Acid. Und das ist nur untertrieben! See for yourself!
'I have the time of my life!!!'
Mir zur Grundlage stand die US-DVD mit englischen Subs, die sich teilweise offensichtlich vom Original absetzen, aber manchmal verbessern, Beispiel: Lupin geht cool wie nie in Zenigata's Büro, Zoom auf sein Gesicht, er bleibt stehen, schnippt den Finger, sagt was Japanisches (ja, so gut ist mein Japanisch) und die Untertiel hauen aus seinem Mund Folgendes raus: "YO!" Das Lachen nahm kein Ende, im Grunde lach ich schon seit 2 Monaten drüber, ernsthaft, ununterbrochen, Tag und Nacht. Nee, nicht so schlimm, aber trotzdem genial!
'YO!'
Regisseur Takashi Tsuboshima (leider letztes Jahr verstorben) entpuppt sich als komödiantisches Genie, er setzt Zeitraffer ein wie kein anderer im Comedy-Geschäft, nichtmal Didi Hallervoorden hat das in seinen besten Zeiten so hinbekommen. Kein Wunder, dass er sich auf das Comedy-Genre spezialisiert hatte, darunter internationale Superproduktionen von Las Vegas über Hawaii bis Mexiko, die bis an die 3 Stunden dauern (!) Ausnahme: Der blutige Shogun-Ninja-Sex&Violence-basierend-auf-einem-Manga-von-Kazuo-Koike-Streifen
Demon Spies (Oniwaban) von 1974, von dem ich nur ein paar beeindruckende Bilder kenne.
Er schafft es, einen Zeichentrickfilm zu machen, ohne auch nur ein gemaltes Bild zu benutzen (ausser in der Filmzensur-Szene, aber ich mag nicht zuviel verraten). Alles ist wild, anarchisch, bunt, abstrakt -okay, toppt noch lange nicht Hausu- noch aberwitziger als manch einer der Lupin-Animes.
Wir lieben Kino
Der Soundtrack jedoch kommt nicht von Yuji Ohno, der Stammkomponist des Lupin-Imperiums und das Fehlen des Lupin-Themes schlaucht ein bisschen, aber Masaru Satô liefert trotzdem einen soliden soundtrack ab, mit schicken Hommagen an das Stummfilmzeitalter und als besonderes Highlight die Musical-Nummer der Nonnen, denen Lupin begegnet. Die hat Ohrwurm-Qualität!
Aufstand an der Klagemauer
Oh, hab ja noch nischt zur Schtory erzählt. Im Grunde geht es die ersten 30 Minuten darum, wie Lupin alle Charaktere zum ersten Mal kennenlernt und einen Einbruch plant, bei dem Fujiko ihm am Ende natürlich einen Strich durch die Rechnung macht. Dann plötzlich (40 minutes into the film von knapp 81) taucht die Makkaroni-Mafia auf und hat es auf einen nationalen Schatz abgesehen, der psychokinetische Kräfte besitzt. Fujiko spioniert dem Mob nach, wird aber festgenommen, weshalb Lupin sie aus den Fängen eben dieses befreien muss. Wird er's schaffen? Soll ich euch die Überraschung verderben? JA, er schafft es!
Von allen Henkeln, die da hängen, muss sie sich unbedingt Lupin greifen, tss...
Aber was soll's mit der Story, diese Schauspieler sind an sich schon grandios genug, dass es einem eh nur marginal interessiert, so genießbar sind diese Figuren.
Alles in allem haben wir hier eine grandiose, japanische Slapstickkomödie, die sich ne Menge traut und angenehm wahnwitzig überrascht. Wenn jemand von euch da draussen die Möglichkeit hat, den Film in die Hände zu bekommen: nicht zögern, den Streifen kann man sich höllisch oft angucken und ist eine echte Bereicherung für euer Leben!
Egon Olsen's japanisches Pendant
Und ja, der G.U. Film Medien Verleih plant auch hier eine schöne, schöne Synchro im Blödelstil, das Dialogbuch und der Musiktrack sind schon fertig, wann sie aber nun gemacht wird, steht noch nicht fest, aber ich halt euch auf dem Laufenden.
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