Sonntag, 14. Juni 2009

Kino-Time!


Genau dieser Film stand diesen Samstag bei uns auf dem Programm, der neue Terminator-Film mit Christian Bale in der Hauptrolle und Junge, was für ein Tag es für mich und dem guten alten CombatJohnson war. Wir hatten uns die Vorstellung um 17:30 ausgesucht, im CineStar Lütten Klein, Rostock. Da wir knapp ne Stunde früher da waren, wurde erstmal ordentlich beim Burger King im Marktkauf geschlemmt: Ein Doppel-Wopper für mich, Nuggets für Mutti und irgendwas noch viel Fettreicheres für Combat. Schließlich würden wir bald nen 2-Stunden-Film durchsitzen müssen, durch den ausnahmsweise das Abendbrot ausfiel. Gut genährt (doch noch nicht satt) begaben wir uns mit Popcorn, Nachos und Pepsi im Schlepptau zu unseren Sitzen, einen Großteil der Werbung hatten wir schon verpasst. Dennoch konnten wir ein paar ziemlich halbseidene Trailer aufgreifen, u.a. zum neuen "Harry Potter"-Film, "Transformers 2" und "Pelham 123". Mittelmäßig. Den absoluten Vogel schoß aber der Trailer zur deutschen Komödie "Friendship!" ab, der so voll mit flachen Witzen war, dass er dem knapp 1/50 gefülltem Kinosaal gerade mal einen Lacher bot, für genau eine Person. Diese Person waren nicht wir. Ein schmerzhafter, klischeebeladener Dumm-Dumm-Film, der ernsthaft die Frage aufwirft: Dafür gibt man Fördergelder aus? Katastrophal!

So, nun aber endlich zum Hauptfilm: Schon nach den ersten paar Minuten wird uns klar, dass dieser Streifen wohl nicht die Elite-Leiter besteigen will. Und das liegt am unglaubwürdigen Kurz-vor-Todesstrafe-noch-ein-Kuss-Dialog zwischen Sam Worthington als Marcus und Helena Bonham Carter als krebskranke Cyberdyne-Chefin/Mitarbeiterin/? Sätze wie "Sieht aus, als wär ich nicht der Einzige, der zum Tode verurteilt ist." und "So schmeckt also der Tod" (nach dem Kuss) sind so herrlich theatralisch, dass kein Mensch je sowas in der Situation sagen würde (es sei denn er ist DER Megapoet schlechthin) und wir jetzt schon anfangen während des Films zu riffen (wir erinnern uns an den damaligen Blogeintrag...nich?). Von dort an geht's ab in die Zukunft, wo Der Machinist jetzt John Connor heißt, durchweg einen Blick draufhat, der sagt: "Heute ist ein Scheißtag!" und gegen Terminatoren in der Wüste kämpft, um eine Höhle mit Daten über den bald anrückenden T-800 auszukundschaften. Nachdem knapp 3/4 seines Teams gekillt wird, setzt er sich wieder in seinen Hubschrauber, ein vor Greenscreen ausgeführter One-Shot des Fluges beginnt, wird aber bald darauf von einer riesigen Atomexplosion, die aus irgendeinem Grund gerade irgendwo passiert, unterbrochen. Connor landet wieder auf dem Wüstenboden, wo er sich gegen einen Terminator ohne Beine, der ihm bösartigerweise den Stiefel auszieht, wehren muss. Die normalen Handfeuerwaffen, die gegen die Viecher nie was ausrichten, aber immer wieder im Verlauf des Films eingesetzt werden, zeigen keine Wirkung, weshalb John sich fix ein MG schnappt und mit Geschrei auf das meterweit entfernte Ding tödlichst ballert. Würde er jedesmal so abgehen, könnte der Krieg noch etwas länger dauern. Jetzt aber erstmal haut er zu Fuss ab, lässt sich später von nem anderen Heli abholen, um zur Kommandozentrale des Widerstandes (ein U-Boot) zu kommen, die gerade im Ozean rumschwimmt, weshalb er vom Heli 200 Meter ins Wasser stürzt *SCHNITT* er ist im U-Boot drinne, TROCKEN. Wie er's gemacht hat?....
Währenddessen kommt Marcus zurück an die Oberfläche (er hat damals seinen Körper an Cyberdyne verkauft, damit sie mit ihm Cyborg-Experimente machen können), schreit erstmal ne Weile und begibt sich neu eingekleidet in die Ruinen von L.A., wo er ta-da-da-daaa auf Kyle Reese und dessen schwarzen Sidekick-Stummi-Kind trifft. Sie beschließen nach einigen Meinungsverschiedenheiten mit nem Truck aus L.A. zu fliehen, um John Connor zu suchen (sie haben ihn im Radio gehört). Nicht aber ohne vorher in einer der wtf-igsten Szenen des Films einfach mal beim Starten des Karrens für einige Sekunden einem "Alice-in-Chains"-Lied zu lauschem und betroffen/verwirrt durch die Gegend zu starren, natürlich mit obligatorisch-dämlicher Frage von Reese: "Was ist das?"
Connor findet derweil heraus, dass eine bestimmte Frequenz im Funk die Maschinen lahm legen kann, eine Methode, die danach nur einmal genutzt wird, ihr werdet's kaum glauben, wofür...Zwischenzeitlich jedoch spricht Connor per AM oder FM-Wellen oder CB-Funk (God knows...) zum Widerstand mit inspiratorischen Zeugs mit Plänen zum Gegenangriff und so weiter. Warum Skynet diese Frequenz nicht einfach abhört, John ausfindig macht und dann einfach killt, ist natürlich jenseits der Logik dieses Films.
Marcus und co. kommen irgendwann an einer Tankstelle in der Wüste, wo einige Menschen hausen, die mit ihnen nichts zu tun haben wollen. EINE Oma sieht das aber anders und gibt denen was zu essen. Dann ist für ein paar Sekunden Schweigen, bis dann urplötzlich die Oma von nem riesigen Terminator hochgezogen wird und wir dank einer aufschlussreichen Totale sehen, dass die Tankstelle von mehreren, schweinelauten Riesenrobotern umzingelt ist. Warum die vorher niemand gehört oder gesehen hat, bleibt für immer nur eine Frage. Alle anderen versuchen in Autos zu fliehen, doch jedes einzelne wird von den Transformers samt Inhalt in die Luft gesprengt. Weil das eben so gut geklappt hat, steigen Marcus und Co. auch in einen Truck und fahren davon (ohne angeschossen zu werden), jagen dabei die Tankstelle und damit alle möglichen Überlebenden mit in die Luft, nur um zu sehen, dass die Riesenroboter danach noch immer stehen. Diese schleudern aus sich stattdessen kleine Motorcycle-Terminators raus, die dank Geschick und so von Marcus' Trupp aus kaputtgehen und an Autos und Bussen abprallen, dort ihr Ende finden (nicht explodieren), jedoch treffen sie auf einer Brücke ein großes fligendes Roboterschiff, an dem sie leider halten müssen, werden dort aber auch ein Robo-Moped rein, dass dort allerdings schon explodiert! Doch das bringt's nicht wirklich, Reese und Sidekick werden gefangen und Marcus will jetzt die Beiden irgendwie retten.
Er trifft auf Inuit-Kampfamazone Moon Bloodgood, die mit ihm durch die Nacht wandert. Dort gerät sie in einen Hinterhalt von notgeilen Vergewaltigern, die sie und Marcus jedoch zu Brei schlagen. Dem größten Raper will Marcus irgendwie mit nem Löffel oder sowas töten, doch Moon (oder wie sie im Film heißt: Blair) hält ihn davon ab, indem sie Master Rapist ins Bein schießt. Ähm...damit hat sich die Sache dann erledigt? Jedenfalls haben sie dann ein schön warmes Feuer, setzen sich aber knapp 5 Meter davon entfernt weg, weshalb sie dummerweise raushaut: "Mir ist kalt."...
Sie wärmt sich dann an Marcus Brust und verliebt sich in ihn...hab ich schon erwähnt, dass sie sich über das eben Geschehene (Vergewaltigung und so) total einen abfeiern? Nevermind...
Schließlich bringt sie ihn zu John Connor, doch uups, der Marcus tritt in ne Miene und
*SPOILER VON HIER AN*
sie behandeln ihn wie Jesus am Kreuz, denn er ist ein Cyborg! Jo, ne richtig große Überraschung.
Reese und Co. werden derweil ins Terminator-KZ gesteckt, wo sie...eigentlich total nutzlos für die Terminator-Gestapo sind. Dennoch picken sie sich den Reese raus, um ihn in eine gesicherte Einzelzelle zu schaffen, da er offenbar wichtig ist, was die Maschinen aber bis dahin noch nicht wissen können (Ich versuch Logik in einem Film über Zeitreise zu suchen...FAIL).
In diesem Zeitraum entschließt Blair sich, den gesamten Widerstand und das Überleben der Menschheit aufs Spiel zu stellen, indem sie ihren Lover Marcus befreit. Wer würde denn keinem Halb-Roboter von Skynet in KRIEGSZEITEN vertrauen?
Connor und co. versuchen ihn zu schnappen, scheitern aber trotz tausender Sprengstöffe und Helikopter. Der jedenfalls stürzt dummerweise wieder ab (schon der zweite in dieser Woche, damnit Connor!), wodurch Connor fast von Wasser-Terminator-Schlangen umgebracht wird, jedoch von Marcus gerettet wird. Jetzt natürlich vertraut er ihm, ihn zur hauptzentrale von Skynet zu führen.
Dort angekommen kann Marcus ohne Probleme eintreten und Connor den Weg ebnen. Der kommt folgendermaßen dort hin: er schließt ein Terminator-Moped kurz, um es dorthinzufahren, was er genaugenommen aber überhaupt nicht braucht. Eine riesige zerstörte Brücke überquert er dann "dank modernster Schnitttechnik", heißt, wir sehen nichts davon. Dann wiederum schließt er die Türe von Skynet mit Chipkarte und Sony-PSP alà Terminator 2 auf zusammen mit nem schönen Draht, der die ganze Zeit rausguckt und an dem ein Wachterminator einfach vorbeikommt, obwohl er eigentlich einen womöglich sogar winkenden Connor hätte sehen müssen. Von dort an macht er sich auf die Suche nach Reese, befreit dabei auch die anderen Gefangenen.
Marcus derweil wacht plötzlich total ausgeknockt vor nem Holo-Bildschirm auf, wo Skynet mit dem Gesicht von Bonham Carter ihm den eigentlichen Plan, nämlich dass er Connor jetzt in ne Falle gelockt hat, erklärt und zum Erfolg der Mission gratuliert. Der nimmt das nicht so leicht hin und raged erstmal against the machine in einer Szene, die direkt aus "Wolverine" stammen könnte.
Ok, was passiert dann? Ach ja, Arnold Schwarzenegger steppt einmal nackt raus (beste Szene des ganzen Films) und das Finale von Terminator 2 wird nachgespielt. Connor wird meterweit durch die Luft geschleudert, zusammengeschlagen, weggestoßen, aber besorgt sich erst durch nen Sturz von 2 m Höhe ein gebrochenes Bein, Minutenlange Kampfsequenzen später kriegt er auch noch n riesen Rohr durchs Brustbein, aber das scheint für ihn noch lange nicht genauso weh zu tun wie das broken leg. Nun gut, den T-800 kann er dann auch noch aufhalten und alle kommen aus der Fabrik. Ach ja, wisst ihr noch, wo ich gesagt habe, dass in einer Szene nochmal die unglaublich zerstörerische Kraft der Frequenz gegen die Maschinen eingesetzt werden sollte? Ja?...Nun, diese Szene gab's schon vor knapp ner halben Stunde bei nem unbedeutenden Roboterflugzeug. Stattdessen jagen sie Skynet einfach mit ner Atombombe in die Luft. Weil es actionreicher war, schätz ich mal.
Und das Ende wäre nicht komplett, wenn Marcus dem armen John Connor nicht auch noch sein Halb-Roboter-Herz schenken würde. Ok...5. Teil, here we come...


Fazit: Dieser Film ist audiovisuell schön gemacht, aber inhaltlich, wie ihr lesen konntet, entbehrlich. Das Setting erinnert an Resident Evil: Extinction, die Logik macht gerne viele Fehler und wirklich von Bedeutung ist auch alles nicht. Wer den großen Maschinenkrieg mit Lasern wie aus den ersten 2 Teilen erwartet hat, wird herbe enttäuscht und zudem noch mit einigen fiesen Continuity Errors belästigt. Ansonsten waren die Schauspieler gut, die Musik einigermaßen ansprechend (klingt verdammt nach "Dark Knight") und vorallem war der Film nicht langweilig, unterhaltsam war er zugegebenermaßen schon. Dennoch wird der Film als Teil der Serie "Terminator" mit seinen vielen Handlungsbrüchen nicht gerade viel Fanfreunde finden, da er so schon den allgemeinen Liebhaber von James Cameron's etablierter Action-Saga stört. Wir jedenfalls haben uns den Rest des Abends frustriert mit Fastfood zugedeckt und über jeden Logikfehler lustig gemacht. Wahrhaftig ein Tag, den wir nie vergessen werden.

2 Kommentare:

Doc Savage hat gesagt…

Herrlich! Edeltrash würd ich den Film eher nennen. ^^

Combat Johnson hat gesagt…

schönes review herr general. freu mich schon teil 5 mit ihnen im kino zu sehen. vorschlag für den titel Terminator : Endlösung Tibet!