Donnerstag, 9. Juli 2009

"Watchmen" (2009) Review


So, nun hab ich's auch endlich geschafft, diese ominöse Comicverflimung zu sehen und zwar auch gleich in 2 Versionen, dem Kinocut und dem Director's Cut. Von vornherein kann ich schon sagen, dass der DC eher zu empfehlen ist, warum folgt in Kürze. Natürlich das Wichtigste zuerst: Wurde die Original-Story so gut wie möglich und originalgetreu umgesetzt, haben wir alle Story-Elemente aus Alan Moore's Graphic-Novel-Epos, die dem Fan wichtig sind? Ja, sie sind da, nur werden sie nicht immer so präsentiert wie man es sich vielleicht vorstellt oder im Motion Comic besser (emotional ergreifender und eindringender) gesehen hat. Dennoch bekommt man in den knapp 3 Stunden Laufzeit praktisch alles, was man sich wünscht aus den Comics und was auf Film leider nicht so gut funktioniert: das wird vorallem im Director's Cut an einigen Szenen deutlich, die das weitere Schicksal von Nite Owl 1 beleuchten, sie tragen einfach nicht wirklich zur Handlung bei. Vorallem schwer getan hat man sich aber mit dem Ende. Sobald Rorschach und Nite Owl II in Ozymandias' Festung eindringen, wird die Handlung im Gegensatz zum restlichen Film ziemlich lieblos abgehandelt und man hangelt sich behäbig von Kampfszene zu Kampfszene und es bleibt ein fader Beigeschmack, der noch dadurch gestärkt wird, dass der Abspann mit einem rockigen-Punk-Piece alà typisch-Hollywood eingeleitet wird. So, damit kommen wir zum Positiven: Die Umsetzung ist sehr ansprechend geworden, die Darsteller sind sehr gut ausgewählt worden und mit Langeweile braucht man bei dieser spannenden Geschichte nicht rechnen. Hier und da sieht man Regisseur Zack Snyder's Faible für stylische Gewaltszenen etwas aufdringlich durchschimmern (Die Gefängnisschlägerei war mir eindeutig zu lang), aber im Großen und Ganzen liefert er eine fabelhafte Arbeit ab, die auch vor großen Emotionen nicht zurückschreckt. Sein Director's Cut ist wie immer eine Bereicherung für seine Filme (kann man das so sagen?). Meistens hatte ich auch persönlich das Gefühl, als würde ich einen Film aus den 90ern gucken, aufgrund des visuellen Stils, der Sexszenen und so weiter, da dachte ich dauernd an "True Romance" von Tony Scott. Was meint ihr?
Das absolute Highlight des Films ist aber Jackie Earle Haley als Rorschach. Sobald seiner Figur, Walter Kovacs, die Maske weggerissen wird, bebt die Leinwand vor diesem überaus markanten und eindringlichen Gesicht, dieser minimalen, doch immensen schauspielerischen Kraft. Wie er seine Figur verkörpert, seine Geschichte erzählt und generell Larger than Life ist, hebt den Film für kurze Zeit in Sphären, die er leider sonst nicht erreicht. Haley hinterlässt einen bleibenden Eindruck und er hat eine großartige Zukunft vor sich, glaubt mir.


So, nachdem ich soviel Gutes über den Director's Cut gesprochen habe, muss ich aber auch leider hinzufügen, dass diese Fassung erstmal NICHT in Deutschland erscheint, was an sich echt shitty ist. Sonst würd ich ihn mir ja kaufen, aber in der Kinofassung fehlt das wunderbar abrundende Gefühl des DC's. Entscheidend ist aber, dass es ein richtig guter Film ist, so ziemlich der este Film aus Hollywood, den ich seit "The Dark Knight" gesehen habe. Da kann nicht mal "Transmorphers 2" mithalten;)
Ok, dieser Film kriegt eine satte Empfehlung von mir. Und wenn ihr schon dabei seid, besorgt euch den Film "V wie Vendetta" (auch basierend auf Alan Moores Werk), den ich ebenfalls als teilweise ziemlich ergreifende Comicverfilmung ausweisen kann. NA LOS!!!

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