Freitag, 26. Dezember 2008
Und weil's so schön war, noch mehr Reviews...
"Die Große Kampfmaschine": Dieser Kung-Fu-Kracher von 1975 aus Indonesien verbindet so ziemlich alles, was man sich als Genrefreund/Trashliebhaber wünscht: Fesche Fights; Schießereien im Dschungel; Sex-Szenen; einen depperten Sidekick; Bruce Lee-mitatoren, die aussehen wie Bill Murray mit Glubschaugen und Beatles-Haarschnitt; eingeschnittene Szenen aus "Goodbye, Bruce Lee" mit Ivar Combrinck als Voice-Over, der recht lasziv "Bruce, Bruce, BRUCE..." dahinhaucht; eine hochkarätig besetzte Münchener Synchro (Rüdiger Bahr, Manfred Seipold, Wolfgang Hess, natürlich Ivar und noch viele andere super Menschen), die sich nicht scheut absolut deppert und irre lustig zu sein, denn...; dieser Film ist fast schon eine Parodie, denn...; Chop Suey (unser Held, der sein Lebensunterhalt mit eben jenem Gericht, nur upgraded, verdient) schaut bei JEDEM Kampf zwischendurch auf Bilder von Bruce Lee, die wie zufällig immer an allen Wänden der Häuser dieser Welt hängen, um sich aufzupowern. Von Anfang bis Ende eine Granate, nie langweilig, extrem unterhaltsam, ein grandioser Mix aus Bruceploitation, Halb-Comedy und Sleaze! Auf DVD von EuroVideo erschienen, leicht geschnitten wie mir scheint und nicht ganz im richtigen Bildformat, aber dafür relativ famoser Sound (Mono), Extras: Kapitelanwahl (YEAAAAH!!!)
"Adaption." - Ein sehr guter Film mit Nicolas Cage. Wow, das habe ich schon lange nicht mehr gehört. Er spielt hier eine der Rollen seines Lebens, nämlich die Doppelrolle von Charles/Donald Kaufman, einem Drehbuchschreiber-"duo", dass sich bei der Adaption des Romanes "Der Orchideendieb" auf eine interessante, doch auch mysteriöse Spurensuche und Identitikätskrise begibt. Dieser Film ist so voll mit Stars, dass es hier etwas überraschungsarm wäre, alle aufzuzählen. Na gut, eine geht: Maggie Gyllenhall. Abgesehen davon bietet der Film eine grandiose Geschichte, Filme die übers Filmemachen handeln haben bei mir ja immer n besonderen Sympathiewert. Wenn's dann auch noch um einen sozial unfähigen Fettsack von Schreiber geht (like yours truly;), kann man nur mitfühlen. Wie es sich für ein ordentliches Drehbuch gehört (laut Robert McKee), werden auch hier die Genres vermischt: Komödie, Drama, Satire, Romanze, Thriller und Heimatfilm (?), ne Menge findet hier seinen Weg, wird meisterlich von Regisseur Spike Jonze verwoben und gibt uns Charaktere frei, die unsere Gefühlswelt, so durcheinander sie auch sein mag durch die vielen Eindrücke dieses Films, zusammenschnürt und uns viele wunderbare Gefühle erleben lässt, die nur gute Filme in uns erwecken können. Und das meine ich ernst. Sehr Empfehlenswert für Jedermann, insbesondere uns Filmschaffenden und -liebhabern. Warum konnte Cage ab da nicht so qualitativ weitermachen? Kacke...
"Invasion USA" - Der ultimative Chuck Norris-Film! Ich gehe hierzu nicht allzu sehr ins Detail, da ich glaube, dass TheSpoonyOne schon ne Menge zum Thema auf seiner Website (hier im Blog verlinkt) erzählt hat. Viel mehr kann ich nicht hinzufügen, ausser dass der alte Norris in diesem Streifen so mystisch und omnipräsent ist, dass es eine recht magische Wirkung auf den Zuschauer hat. Und das er auch nicht jedes Unglück vereiteln kann (wie man vielleicht glauben mag), wird hier auch in einer der stärksten Szenen des Cannon-Action-Kinos deutlich, wenn er über den zerstörten Jahrmarkt schweigend umherwandert, vollkommen in Schock geladen. Sowieso muss man sagen, dass die Regie von Joseph Zito diesmal geradezu ruhig ist und man mag es kaum glauben, echte Spannung erzeugt! Der Film nimmt sich seine Zeit und schlägt dann volle Möhre zu den besten Zeitpunkten zu. Grandiose Arbeit! Auch wenn einige Sachen in Punkto Story und ähem "Logik" heute etwas lächerlich wirken, kann man dem Film seine Qualitäten nicht abschlagen, so sehr man es auch versucht. Und wer kann nicht den besten Satz der dt. Synchro vergessen: "Wenn du hier nochmal reinkommen solltest, verpasse ich dir so viele rechte Haken, dass du um einen Linken betteln wirst." - Der Prototyp der Chuck Norris Facts, erfunden von findigen Berliner Dialogautoren. Ach, was waren das Zeiten...
"Osceola - Die rechte Hand der Vergeltung": Die Enttäuschung der letzten Tage. Normalerweise sind Western aus der Zeit (1971) und dann auch noch mit Unser Gojko doch eigentlich recht hochwertig ("Tescumseh"!), dachte ich mir und holte mir die DVD von Icestorm. Zu meinem erwarteten Entsetzen haben die Damen und Herren von Eissturm ins Bild reingezoomt, wieder mal. Die Bild- und Tonqualität ist zwar echt hochwertig, aber wenn sie sich schon die Mühe machen, im Vorspann Bilder einzufrieren, um die Credits vollständig darzustellen (so gut es geht jedenfalls) -weil ja Teile davon verschwinden, wenn man REINZOOMT-, könnte man doch eigentlich gleich den Film im O-Format darstellen, oder wie? Wie auch immer, der Inhalt zählt und wenn man über die offensichtlichen kubanischen Palmen (die für Landschaften in Florida, USA herhalten müssen) hinwegsehen kann, hat man einen okayen Anfang mit den typischen Über-Racist-Sklaventreiberfamilien, den friedlichen Indianern und einem Ami, der ne Indianer-Frau hat. Eines Tages entfleuchen die schwarzen Sklaven und es entbrennt ein opferreicher Krieg zwischen allen 3-4 Parteien. Erstmal: Historisch korrekt ist es ja alles, aber: ich hab einen Film mit Gojko Mitic in der Hauptrolle erwartet und er war gerade vielleciht mal zu 2/5 im Film zu sehen, es ging fast nur um den Kampf gegen Sklaverei. Das wäre ja alles noch zu verzeihen, wenn nicht alles so verflucht überpolitisiert und auch noch klischeehaft erzählt würde. Was uns dieser Film sagt, ist, das gerade mal 2 unter 100 Amerikanern keine Ultrarassistischen Chauvinistenschweine, das Indianer die ehrbarsten und weisesten Menschen der Welt und die Schwarzen arme Mitläufer sind. Dennoch hat er einigermaßen Spaß gemacht, also, es gab ein paar vereinzelte lustige Szenen und wie sich Gojko Mitic am Ende in den Einzelgänger-Krieger John Gojko verwandelt (plus tolle Sprungbrettperformance, see it to believe it) und mit ein bisschen Pulver ein ganzes Schiff in die Luft jagt, ist schon ganz großes Tennis. Ich für meinen Teil wollte aber nicht wirklich so einen lustig schlechten Film, sondern einen echten guten Film sehen, als ich diesen hier in den Player warf. Ich war schon enttäuscht, aber ich kann es diesmal verkraften, weil noch ein paar lustige Sachen rausgekommen sind. Wer möchte, kann mir ja bitte mal einen richtig guten DDR-Western empfehlen, der mit den Italinischen aufnehmen kann? Ich bin ganz Ohr....
Coming up next: Mein Review zu einer niedlichen, kleinen Single-Schallplatte. Details folgen...
Tag-teams:
Berlin,
Bill Murray,
bruce lee,
chuck norris,
gojko mitic,
Maggie Gyllenhall,
München,
nicolas cage,
review,
Sex,
Synchro
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen